Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e163
DOI: 10.1055/s-0040-1718052
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Operative Gynäkologie, Urogynäkologie II

Analyse der Lebensqualität mit und ohne prophylaktische Ovarektomie bei BRCA1/2- Mutationsträgerinnen – ALOB-Studie

N. Zilski
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs, Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum, CCM, Berlin, Deutschland
,
U. Goerling
2   Charité Comprehensive Cancer Center, Psychoonkologie, Berlin, Deutschland
,
N. Kalmbach
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs, Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum, CCM, Berlin, Deutschland
,
D. Speiser
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs, Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum, CCM, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung BRCA1/2-Mutationsträgerinnen haben ein erhöhtes Eierstockkrebsrisiko. Daher wird die risikoreduzierenden Salpingoovarektomie (RRSO) empfohlen. In der ALOB-Studie soll geprüft werden, inwiefern eine RRSO die Lebensqualität von BRCA1/2-Mutationsträgerinnen beeinflusst.

Materialien Insgesamt wurden 357 Frauen mit BRCA1/2-Mutationen befragt, bei denen zwischen 2015 und 2018 eine BRCA-Mutation diagnostiziert wurde. Von allen Teilnehmerinnen wurden soziodemographische Daten erfasst. Zwei Fragebögen bestehend aus dem EORT QLQ-C30, GAD-7 und PHQ-9 kamen zum Einsatz. Der Fragebogen für Probandinnen mit RRSO enthielt zusätzlich den MENQOL.

Methoden Die Teilnehmerinnen wurden postalisch (1.Phase) und per Mail (2.Phase) kontaktiert. Zunächst wurde evaluiert, wieviel Frauen sich einer RRSO unterzogen hatten.

Beide Gruppen wurden hinsichtlich Lebensqualität, Angstsymptomatik und Depressivität verglichen und Veränderungen der klimakterischen Symptome über die Zeit gemessen.

Ergebnisse Von 318 kontaktierbaren Frauen, nahmen 122 (38%) an der 1. Phase teil. In der Gruppe 1 ohne RRSO waren 38 (31%), in der Gruppe 2 mit RRSO 84 (69%) Probandinnen.

Das mittlere Alter war 41 Jahre (SD 10) in der Gruppe 1, 52 Jahre (SD 8) in der Gruppe 2. Zwischen OP und Befragungszeitpunkt lagen durchschnittlich 36 (SD 43) Monate. 45 (54%) Frauen waren zum OP-Zeitpunkt postmenopausal. Die globale Lebensqualität war in Gruppe 1 etwas höher (69 (SD 18) vs. 60 (SD 24)).

Vasomotorische Symptome störten die Probandinnen mit RRSO vorrangig einen Monat postoperativ. Nach endgültiger Auswertung werden zum Kongresszeitpunkt Daten zu zeitlichen Verläufen vorliegen.

Zusammenfassung Probandinnen mit RRSO berichten eine Minderung in ihrer Lebensqualität. Eindeutige Aussagen über Veränderung der klimakterischen Symptome können erst nach Abschluss der Phase 2 getroffen werden, die zum Kongresszeitpunkt vorliegt.



Publication History

Article published online:
07 October 2020

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