Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e161-e162
DOI: 10.1055/s-0040-1718048
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Operative Gynäkologie, Urogynäkologie II

Schmerztherapie nach Sectio – orales Management übertrifft iv. Therapie

F. Tiefenbacher
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
E.-C. Weiss
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
B. Freimüller
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
G. Tomasch
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
P. Reif
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
W. Schöll
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz, Österreich
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Ein gutes postoperatives Schmerzmanagement ermöglicht eine frühe Mobilisierung, senkt das postpartal erhöhte Thromboserisiko, unterstützt die Genesung und Selbstbestimmung der Frau und damit die Versorgungsautonomie der „frisch-gebackenen“ Mutter gegenüber dem Neugeborenen und sich selbst. Unsere Hypothese war, dass eine orale Schmerztherapie einer intravenösen Therapie in diesem Sinne überlegen ist.

Methoden 70 Kaiserschnittentbindungen wurden retrospektiv nach einer 4-monatigen Umstellungsphase von iv. zu oral evaluiert. Die verwendeten Analgetika waren Piritramid (iv) und Oxygerolan (oral) als auch begleitende NSARs (jeweils der Gruppe entsprechend iv oder oral). Die epidemiologischen Daten der Frauen waren in beiden Gruppen vergleichbar. Beide Gruppen waren gleich groß.

Ausgewertet wurden die mehrmals täglich erhobenen postoperativen Schmerzwerte in Form einer numerischen Rating-Skala (NRS) von 0-10.

Ergebnisse Insbesondere am 1. postoperativen Tag zeigte sich ein signifikant verbesserter Schmerzwert (NRS) in der oralen Gruppe (NRS median 2 vs. 5, p-value <  0.001).

Zusammenfassung Eine orale Schmerztherapie ist einfach umzusetzen – erhöht die Autonomie und damit die Zufriedenheit der Mutter bei mindestens gleichwertiger Schmerzlinderung und bestmöglicher Unterstützung einer raschen postoperativen Remobilisation im Sinne des ERAS-Modells. Weiterführende Untersuchungen könnten weiters eine deutliche Zeitersparnis seitens des Personals, eine Kostenreduktion sowie eine verminderte Abfallgenerierung zeigen.



Publication History

Article published online:
07 October 2020

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  • Literatur

  • Niklasson B, Arnelo C. et al. Oral oxycodone for pain after caesarean section: A randomized comparison with nurse-administered IV morphine in a pragmatic study. Scandinavian Journal of Pain 2015; (07) : 17-24
  • Corso E, Hind D. et al. Enhanced recovery after elective cesarean: a rapid review of clinical protocols, and an umbrella review of systematic reviews. BMC Pregn Child 2017; (17) : 91-101