Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e149
DOI: 10.1055/s-0040-1718007
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Pränatal- und Geburtsmedizin IV

Amniotic-Umbilical-to-Cerebral Ratio – eine neue Ratio aus Dopplerparametern und der Fruchtwassermenge zur Vorhersage eines ungünstigen perinatalen Outcomes bei SGA-Feten am Geburtstermin

F.M Stumpfe
1   Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
,
F Faschingbauer
1   Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
,
S Kehl
1   Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
,
J Pretscher
1   Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
,
A Mayr
2   Universität Bonn, Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie, Bonn, Deutschland
,
M Schmidt
2   Universität Bonn, Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie, Bonn, Deutschland
,
M.W Beckmann
1   Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
,
P Stelzl
1   Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
› Author Affiliations
 

Ziel Beschreibung einer neuen Ratio – die Amniotic-Umbilical-to-Cerebral Ratio (AUCR) – zur Prädiktion eines ungünstigen Geburtsoutcomes bei SGA-Feten am Geburtstermin und Vergleich mit etablierten Parametern.

Material und Methoden Retrospektive Kohortenstudie mit 165 SGA-Feten (Geburtsgewicht <  10. Perzentile) am Geburtstermin. Fälle mit geplanter Spontangeburt und dokumentierten Pulsatilitätsindices (PI) der A. umbilicalis (UA), A. cerebri media (MCA) und tiefstem Fruchtwasserdepot (single deepest pocket, SDP) wurden eingeschlossen. Die CPR wurde als Quotient aus MCA und UA PI berechnet, die UCR umgekehrt. Die AUCR wurde wie folgt definiert: AUCR = SDP/(UA PI/MCA PI).

Die Assoziationen zwischen Dopplerparametern, operativer Intervention (OI), OI bei pathologischem CTG, Verlegung auf die neonatologische Intensivstation (NICU) und kombiniertem adversen Outcome (CAPO) wurden mittels Regressionsanalyse ausgewertet.

Ergebnisse Eine OI war signifikant mit der UCR, dem SDP und der AUCR assoziiert, wohingegen kein Zusammenhang für UA PI, MCA PI und CPR gefunden wurde. Feten mit OI bei pathologischem CTG hatten signifikant höhere UA PI, niedrigere MCA PI und niedrigere CPR. Weiterhin war die UCR signifikant höher und die AUCR signifikant niedriger. Signifikant höhere UA PI und niedrigere CPR zeigten sich bei NICU und CAPO. Weiterhin bestand ein signifikanter Zusammenhang auch für SDP, UCR und AUCR.

Die beste Area under the curve wurde bei allen Outcomeparametern durch die AUCR erreicht.

Schlussfolgerungen Die AUCR verbessert die Prädiktion eines ungünstigen Outcomes bei SGA-Feten am Termin. Außerdem zeigt unsere Studie, dass die UCR der CPR überlegen zu sein scheint.



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Article published online:
07 October 2020

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