Therapiemanagement von 43 Patientinnen mit abnormer invasiver Plazenta.

Zielsetzung Das Krankheitsbild der abnormen invasiven Plazenta (AIP) ist eine seltene Erkrankung, deren Therapiemanagement aufgrund niedriger Fallzahlen sehr heterogen gehandhabt wird. Ziel unserer Untersuchung war eine Analyse und Darstellung des Therapiemanagements an einem großen Perinatalzentrum.

Materialien und Methoden Eingeschlossen in die Analyse wurden alle Patientinnen die im Zeitraum zwischen 2006 und 2020 an der Universitätsklinik Leipzig mit AIP operiert wurden. Dabei wurde die Diagnose einer AIP in der Regel vorab per Bildgebung gestellt.

Ergebnisse Es wurden insgesamt 43 Patientinnen mit AIP erfasst. Die Patientinnen waren im Durchschnitt 33,3 Jahre alt und befanden sich zum Zeitpunkt der primären Operation durchschnittlich in der 31,6 SSW. In 67,44% (29/43) der Fälle wurde ein einzeitiges-OP Verfahren gewählt, in 32,56% (14/43) ein zweizeitiges-OP Verfahren mit Belassen der Plazenta und Hysterektomie oder Entfernung der Plazenta im Rahmen einer 2. Operation. Hierbei vergingen zwischen Zeitpunkt der 1. und 2. Operation im Durchschnitt 44 Tage. Der längste Abstand zwischen 1. und 2. Operation waren 93 Tage. Beim einzeitigen Verfahren konnte in 12 Fällen der Uterus im Rahmen der Sectio erhalten werden, in 17 Fällen ging die Entbindung mit einer Hysterektomie einher. Bei dem zweizeitigen-OP Verfahren konnte der Uterus in 3 Fällen erhalten werden, in 11 Fällen wurde die Patientin im Rahmen der 2. Operation hysterektomiert.

Zusammenfassung Zur Diskussion gestellt werden sollen die Vor- und Nachteile eines einzeitigen vs. zweizeitigen OP-Verfahrens beim Therapiemanagement der AIP.

Publication History

Article published online:
07 October 2020