Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e146
DOI: 10.1055/s-0040-1717999
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Pränatal- und Geburtsmedizin IV

Die Zervixlängemessung bei Zwillingsschwangerschaften mit vorzeitiger Wehentätigkeit in der Prädiktion der Frühgeburt

N.C Prodan
1   Department für Frauengesundheit Universitätsfrauenklinik Tübingen, Pränataldiagnostik, Tübingen, Deutschland
,
P Wagner
1   Department für Frauengesundheit Universitätsfrauenklinik Tübingen, Pränataldiagnostik, Tübingen, Deutschland
,
J Sonek
2   Fetal Medicine Foundation USA, Dayton, Vereinigte Staaten von Amerika
,
H Abele
3   Department für Frauengesundheit Universitätsfrauenklinik Tübingen, Perinatalzentrum, Tübingen, Deutschland
,
M Hoopmann
1   Department für Frauengesundheit Universitätsfrauenklinik Tübingen, Pränataldiagnostik, Tübingen, Deutschland
,
K.O Kagan
1   Department für Frauengesundheit Universitätsfrauenklinik Tübingen, Pränataldiagnostik, Tübingen, Deutschland
› Institutsangaben
 

Zielsetzung Bewertung der Effektivität der Zervixlängemessung bei Zwillingsschwangerschaften mit vorzeitiger Wehentätigkeit.

Methodik Retrospektive Studie von Zwillingsschwangerschaften mit regelmäßigen Wehen zwischen 24+0 und 33+6 Schwangerschaftswochen. Die Zervixlänge wurde transvaginal bei Aufnahme und in Verlauf gemessen. Eine Tokolyse über 48h, sowie Kortikosteroide wurden ab einer Zervixlängemessung ≤ 25mm verabreicht. Fünf Gruppen wurden definiert: Zervixlänge <  10,0 mm, 10,0 - 14,9 mm, 15,0 - 19,9 mm, 20,0 - 24,9 mm, und ≥ 25,0 mm. Die Wertigkeit der Zervixlängemessung für eine Frühgeburt innerhalb 7 Tagen wurde für beide Messungen ausgewertet.

Ergebnisse 257 Patientinnen mit Zwillingsschwangerschaften wurden eingeschlossen.

Eine Frühgeburt innerhalb 7 Tagen trat in 29,0% der Patientinnen mit einer Zervixlänge <  10,0 mm, bei 10,6% der Schwangeren mit Zervixlänge von 10,0 - 14,9 mm, 4,2% der Frauen mit Zervixlänge zwischen 15,0 - 19,9 mm, 6,3% von Schwangeren mit Zervixlänge von 20,0 - 24,9 mm und bei keiner Frau mit Zervixlänge ≥ 25,0 mm auf.

Es wurde eine signifikante Assoziation zwischen der Zervixlänge bei Aufnahme und dem Zeitintervall von Aufnahme zu Geburt beobachtet.

Die Zervixlänge konnte bei 248 Frauen erneut gemessen werden. Eine Geburt innerhalb 7 Tagen nach der 2. Messung trat in 10,1% der Fälle ein.

Die erste und die zweite Messung, aber nicht die Differenz zwischen den beiden, waren mit eine Geburt innerhalb 7 Tagen nach der zweiten Messung assoziiert.

Fazit Die Zervixlängemessung ist in der Prädiktion der Frühgeburt innerhalb 7 Tagen in Zwillingsschwangerschaften mit vorzeitigen Wehen begrenzt hilfreich.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
07. Oktober 2020

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