Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e144
DOI: 10.1055/s-0040-1717992
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Pränatal- und Geburtsmedizin IV

Beckenendlage – Unterschiede im Langzeitoutcome der Kinder in Abhängigkeit vom Entbindungsmodus am Klinikum Nürnberg Süd der Jahrgänge 2000 bis 2012

F Winterholler
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Klinikum Nürnberg, Nürnberg, Deutschland
,
M Krause
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Klinikum Nürnberg, Nürnberg, Deutschland
,
W Hitzl
2   Paracelsus Medical University, Department of Ophthalmology and Optometry, Research office (biostatistics), Salzburg, Österreich
,
C Brucker
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Klinikum Nürnberg, Nürnberg, Deutschland
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Ziel Mit dieser Studie soll primär untersucht werden, ob Kinder im Vorschulalter einen Unterschied in ihrer Entwicklung zeigen in Abhängigkeit, ob sie vaginal oder per Sectio bei einer Beckenendlage geboren wurden. Das sekundäre Studienziel ist die mütterliche Zufriedenheit und die Evaluierung des Geburtserlebens.

Material und Methoden Eingeschlossen wurden primäre Kaiserschnitte ohne weitere Risikofaktoren auf Wunsch (n=93) und vaginale Beckenendlagengeburten (n=128) der Jahrgänge 2000 - 2012. Die Kinder mussten zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme mindestens das Alter der U9 Untersuchung erreicht haben.

Sekundäre Studienziele waren die retrospektive Zufriedenheit und das Geburtserleben der Patientin. Auch die mütterliche Einschätzung der Kindsentwicklung wurde mit einem von uns entwickelten Fragebogen erhoben.

Ergebnisse Von den 221 ausgewerteten Patientinnen hatten 128 vaginal entbunden und 93 Patientinnen haben auf Wunsch die primäre Sectio erhalten. Die zeitliche Entwicklung der Kinder bei der U8 und der U9 Untersuchung zeigte keinen signifikanten Unterschied in Abhängigkeit vom Geburtsmodus (p =1,0). In jeder der beiden Gruppen gab es jeweils ein Kind, das durch den Kinderarzt als nicht normal entwickelt beurteilt wurde.

Ein signifikanter Unterschied bei der mütterlichen Einschätzung der kindlichen Entwicklung zeigte sich lediglich in der zweiten Entwicklungsstufe des sozialen Kontaktes. Hier wurden vaginal entbundene Kinder signifikant häufiger bei der Entwicklungsstufe „selbstständige Tätigkeiten“ als zeitgerecht entwickelt eingestuft (85% vs. 74%; p =0,041).

Es konnte in beiden Kollektiven fast immer ein positives Geburtserlebnis gezeigt werden.

Schlussfolgerung Auch wenn mit dieser Studie erneut gezeigt werden konnte, dass die vaginale Entbindung unter bestimmten Voraussetzungen eine gleichwertige Entbindungsmethode bei Beckenendlagenkindern ist, so sollte immer beachtet werden, dass dies Risikogeburten sind.



Publication History

Article published online:
07 October 2020

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