Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e142
DOI: 10.1055/s-0040-1717987
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Pränatal- und Geburtsmedizin IV

Zusammenhang zwischen maternalen Glukose-Stoffwechsel im 3. Trimenon und Neugeborenenstoffwechsel

K Weiss
1   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland
,
T Groten
2   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtshilfe, Jena, Deutschland
,
J Martel
1   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland
,
J Radosa
1   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland
,
G Wagenpfeil
3   Universitätsklinikum des Saarlandes, Theoretische und Klinische Medizin, Homburg, Deutschland
,
G Meyberg-Solomayer
1   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland
,
Z Takacs
1   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland
,
J Geisel
4   Universitätsklinikum des Saarlandes, Zentrallabor, Homburg, Deutschland
,
E.-F Solomayer
1   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland
,
M Zemlin
5   Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland
,
A Hamza
1   Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Um den maternofetalen Blutzuckerstoffwechsel in der Schwangerschaft besser zu verstehen, wird in dieser Studie untersucht, welchen Einfluss der maternale Glukose-Stoffwechsel im 3. Trimenon bei Schwangeren mit und ohne Gestationsdiabetes mellitus (GDM) auf den Neugeborenenstoffwechsel hat.

Materialien/Methoden In dieser monozentrischen prospektiven Beobachtungsstudie von

August 2018 bis April 2019 wurden die Probandinnen in zwei Gruppen eingeteilt – die Gruppe der Schwangeren ohne GDM (Gruppe A) und die Gruppe der Schwangeren mit festgestelltem GDM (Gruppe B). Bei der Geburtsvorbereitung wurde bei den Probandinnen neben den Routineparametern der HbA1c-Wert bestimmt. Postpartal wurden die Laborparameter Insulin und C-Peptid aus dem fetalen Nabelschnurblut ermittelt und der postpartale Outcome beobachtet.

Ergebnisse Insgesamt wurden 190 Probandinnen in die Studie aufgenommen. In der detaillierten Analyse korrelierten fetales Insulin und C-Peptid in Gruppe A und B miteinander signifikant. Der HbA1c-Wert korrelierte in beiden Gruppen signifikant mit C-Peptid und Insulin. Die Kinder der Mütter aus Gruppe A hatten in 15,7% postnatale Adaptationsschwierigkeiten, in Gruppe B waren es 32%. Diese unterscheiden sich in beiden Gruppen nicht signifikant in der Höhe des HbA1c-Wertes. Verglich man das Auftreten von Anpassungsstörungen mit der Höhe des Insulin-Wertes ließ sich ein statistisch signifikanter Zusammenhang für beide Gruppen zeigen. Für C-Peptid zeigte sich bezüglich der Anpassungsstörungen kein signifikanter Unterschied.

Diskussion Wir empfehlen anhand unserer Daten eine Messung des postnatalen Insulins aus dem fetalen Nabelschnurblut bei Neugeborenen, deren Mütter Risikofaktoren für die Entwicklung eines GD oder diabetesspezifische Symptome während der Schwangerschaft zeigen. Bei erhöhten Insulinwerten empfehlen wir weitere postpartale Tests zur Bestimmung des Risikos für eine Insulinresistenz.



Publication History

Article published online:
07 October 2020

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