Scanbooster Ultraschall Simulation mit Smartphone und Tablet in der Geburtshilfe

Zielsetzung Vergleich der Scanbooster Ultraschall-Simulator-App zum Erlernen von u.a. der fetalen Echokardiographie mit einer konventionellen Lernmethode in besonderer Bezugnahme auf den Lerneffekt und die Motivation.

Materialien, Methoden Die Ultraschallsimulation wurde auf einem Tablet dargestellt, die Steuerung wurde mit der Scanbooster-Control-App auf einem Smartphone umgesetzt, die dieses zu einem virtuellen Schallkopf macht und somit das Tablet steuert.

Im Rahmen eines Ultraschallseminars im Studierendenunterricht wurde konventionelles Lernmaterial in Form eines Auszugs aus einem Standardlehrbuch (PDF-Gruppe, n=108) und die Ultraschall-Simulator-Applikation (App-Gruppe, n=118) verwendet. Die Fachkenntnisse der Studierenden beider Gruppen wurden vor und nach der Lernphase geprüft, indem Ultraschallvideos mit darin markierten Strukturen abgespielt wurden, die mittels single-choice-Auswahl korrekt bezeichnet werden mussten. Anschließend wurden die Studierenden zu Ihrem Lernverhalten befragt.

Ergebnisse Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in Bezug auf die Parameter Alter (p = 0.87), Geschlecht (p = 0.28) und Vorkenntnisse in Form der Anzahl vorher durchgeführter Ultraschalluntersuchungen (p = 0.45). In der App-Gruppe zeigte sich ein signifikant höherer Lerneffekt in Bezug auf die Zunahme an richtigen Antworten (p = 0.005). Die Studierenden haben beim Lernen mit der Ultraschall-Simulations-App signifikant mehr Freude gehabt (Skala von 0 - 100; Median 68.2 vs. 10.2; p < 0.001). In der App-Gruppe würden 78.8% die Ultraschallausbildung mittels App der konventionellen Lernmethode vorziehen.

Zusammenfassung Die neu entwickelte Ultraschall-App eröffnet eine völlig neue Dimension in der Ultraschallausbildung. Neben den physiologischen Strukturen können auch die Erkennung von pathologischen Veränderungen und die Schallkopfhandhabung einfach, ohne Zeitdruck und Ortsbindung geübt werden.

Publication History

Article published online:
07 October 2020