Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e122
DOI: 10.1055/s-0040-1717922
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Pränatal- und Geburtsmedizin I

Die außerklinische Geburt – Evaluation maternaler und fetaler Risikofaktoren, die zu einer Verlegung außerklinisch geplanter Geburten in die Klinik führen

C.B Gennen
1   LMU Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
M Delius
1   LMU Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
S Mahner
1   LMU Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
N Amann
1   LMU Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
S Keckstein
1   LMU Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
S Lohrey
2   Geburtshaus München, München, Deutschland
,
J Jückstock
1   LMU Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung 2017 fanden 1,3% aller Geburten im außerklinischen Setting statt bei einer Verlegungsrate von 20%.

Ziel dieser retrospektiven Fall-Kontroll-Studie ist die Ermittlung eines individuellen präpartalen Risikoprofils, anhand dessen die Wahrscheinlichkeit einer geglückten Geburt im außerklinischen Setting evaluiert werden kann. Dadurch könnten zukünftig Verlegungen außerklinisch geplanter Geburten reduziert und die Sicherheit von Mutter und Kind bestmöglich gewährleistet werden.

Methoden Hierzu erfolgte die Betrachtung von 272 zuverlegten außerklinisch geplanten Geburten in unsere Klinik. Als Referenzgruppe wurden 390 komplikationslose klinische Spontangeburten ausgewertet, die folglich risikoarm außerklinisch entbunden hätten werden können.

Die evaluierten Risikofaktoren umfassten u.a. Parität, maternales Alter>35Jahre, Z.n. Sectio, Gestationsdiabetes und Geburtsgewicht des Kindes.

Ergebnisse Für eine erste Risikoeinschätzung wurde zunächst die Odds Ratio jedes Risikofaktors berechnet. Die detaillierte Statistik steht derzeit noch aus, wird aber demnächst komplettiert.

Wie erwartet, stellt Primiparität mit einer OR von 11,15 ein Risiko für eine Verlegung in die Klinik dar. Ebenfalls risikobehaftet sind ein Geburtsgewicht von über 4000g, Z.n. Sectio sowie ein maternales Alter über 35 Jahren bei gleichzeitiger Multiparität. Ein maternaler dGDM scheint kein Risikofaktor für eine Verlegung zu sein.

Zusammenfassung Zusammenfassend identifiziert diese Studie mehrere klinisch und damit auch prognostisch relevante Risikofaktoren, die eine Verlegung einer außerklinisch geplanten Geburt in eine Klinik wahrscheinlich machen.

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Abb.1 Odds Ratio der Risikofaktoren.


Publication History

Article published online:
07 October 2020

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