Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e117-e118
DOI: 10.1055/s-0040-1717909
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Pränatal- und Geburtsmedizin I

Managment bei kombinierter Plazenta preavia totalis und increta/percreta

R Donutiu
1   Klinikum Amberg, Gynäkologie, Amberg, Deutschland
,
T Hauzenberger
1   Klinikum Amberg, Gynäkologie, Amberg, Deutschland
,
I Erhardt
1   Klinikum Amberg, Gynäkologie, Amberg, Deutschland
,
P Jurovich
1   Klinikum Amberg, Gynäkologie, Amberg, Deutschland
,
A Scharl
2   Frauenklinik Amberg/Weiden/Tischenreuth, Gynäkologie, Amberg, Deutschland
,
T Papathemelis
1   Klinikum Amberg, Gynäkologie, Amberg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Placenta praevia und Placenta percreta sind seltene Erkrankungen, die mit einer hohen Morbidität und sogar Mortalität einhergehen. Plazenta prävia, die Implantation tief im Uterussegment oder über der Zervixöffnung kann zu unkontrollierten Blutungen, Kontraktionen, Infektionen, Wachstumsbeschränkungen des Fötus oder abnormaler Plazentation führen. Die Prevalenz der Plazenta praevia wird gegenwärtig mit 1 zu 200 angegeben und steigt mit steigender Häufigkeit der Sectio cesarea. Eine Prazenta percreta liegt vor, wenn die Plazenta das gesamte Myometrium bis zur Serosaschicht durchdringt. Dabei kann auch ein Einwachsen in benachbarte Organe vorkommen. Placenta prävia und percreta können gemeinsam auftreten: eine normale Geburt ist nicht möglich, eine Sektio Caesarea ist erforderlich. Die Komplikationsrate ist hoch.

Zwischen 2010 und 2018 wurden in unserer Klinik 6 Patientinnen mit einer Kombination dieser beiden Plazentationsstörungen entbunden, 4 davon im Jahre 2018. Diese Häufung veranlasst uns zu einer Aufarbeitung der Fälle und der Entwicklung eines Standardvorgehens.

In allen Fällen wurde die Diagnose durch Ultraschall während der Schwangerschaft gestellt, wobei die Differenzialdiagnose zwischen increta und percreta präoperativ erschwert war. Alle Patientinnen wurden frühzeitig stationär aufgenommen und eine primäre Sectio geplant. Nach Entwicklung des Kindes wurde entweder die Hysterektomie durchgeführt, oder bei noch vorhandenen Kinderwunsch die Resektion der Strukturen, welche die Plazenta infiltriert hatten.

Das Outcome der Kinder war optimal. Komplikationen bei den Müttern traten in 4 von 6 Fällen auf: Transfusionen in 4 Fällen, einmal eine Blasenläsion bei der Adhäsiolyse und in einem Fall ein schweres postpartales Hellp-Syndrom mit passagerer Fazialisparese.

Die Präsentation beschreibt die präoperative Diagnostik und das standardisierte operative Vorgehen.



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Article published online:
07 October 2020

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