Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e115-e116
DOI: 10.1055/s-0040-1717903
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Pränatal- und Geburtsmedizin I

Geburtshilfliches Outcome der äußeren Wendung

F Borgmeier
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
,
S Horst de Cuestas
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
,
G Bizjak
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
,
T Fehm
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
,
C Hagenbeck
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
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Fragestellung Die äußere Wendung ist als risikoarmes Verfahren etabliert mit bekannten prädiktiven Faktoren. Anhand der folgenden Auswertung sollen die geburtshilflichen Outcome-Parameter Entbindungsmodus, Nabelschnur pH-Werte, Base Excess (BE) und APGAR analysiert werden.

Methodik Retrospektiv wurden äußere Wendungen der Jahre 2018-2019, die an der Universitätsfrauenklinik Düsseldorf bei Beckenendlage (BEL) durchgeführt wurden untersucht. Vollständige Datensätze von Einlingsschwangerschaften wurden berücksichtigt. Anhand deskriptiver Statistik wurden mittels zentraler Tendenztestung die Parameter auf signifikante Unterschiede analysiert. Wir verglichen die Gruppe der erfolgreichen Wendungen mit den frustranen Versuchen.

Ergebnis Insgesamt 38 vollständig dokumentierte Fälle lagen vor. Die Wendung war in 26 Fällen erfolgreich, was einer Erfolgsrate von 68% entspricht. Die bekannten, Erfolgswahrscheinlichkeit beeinflussenden Faktoren (Fruchtwassermenge, Schwangerschaftsalter, Schätzgewicht, BMI) zeigten keine signifikanten Unterschiede. In der Wendungsgruppe wurden 71% (n = 17) spontan, 8 % (n = 2) mit Vakuumextraktion und 21% (n = 5) via Sectio entbunden. Bei persistierender BEL wurde ein Kaiserschnitt durchgeführt.

Das Geburtsoutcome unterschied sich bei folgenden Parametern signifikant (erfolgreicher vs. frustraner Wendungsversuch): Schwangerschaftsalter bei Geburt (p = 0,044; Mittelwert (MW) 271,4 vs 267,6 Tage), arterieller Nabelschnur-pH (p = 0,005; MW 7,24 vs 7,31) und arterieller Base Excess (p=< 0,0001; MW -4,65 vs -0,8). Die APGAR-Werte und der venöse Nabelschnur-pH unterschieden sich nicht. In keiner Gruppe gab es eine Komplikation, die eine Entbindung innerhalb 48h nach Wendung notwendig gemacht hätte.

Schlussfolgerung Die äußere Wendung ist in geübten Händen ein sicheres erfolgsversprechendes Verfahren, welches Schwangeren mit Feten in BEL angeboten werden soll. Die Prozedur beeinflusst den (möglichen) Entbindungsmodus und kann zu einer Reduktion der Kaiserschnittrate beitragen. Das geburtshilfliche Outcome wird nicht negativ beeinflusst.



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Article published online:
07 October 2020

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