Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e110
DOI: 10.1055/s-0040-1717887
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Senologie II

Präoperative Strahlentherapie (PRT) und Systemtherapie beim Mammakarzinom – welche Faktoren beeinflussen das Gesamtüberleben (OS)?

C Matuschek
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Düsseldorf, Deutschland
,
W Budach
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Düsseldorf, Deutschland
,
H Bojar
2   Heinrich-Heine-University, Düsseldorf, Deutschland
,
T Fehm
3   Universitätsfrauenklinik Düsseldorf, Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
,
C Nestle-Krämling
4   EVK Düsseldorf, Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
,
S Corradini
5   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, München, Deutschland
,
G Fastner
6   Universitätsklinik Salzburg, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Salzburg, Deutschland
,
C Seidel
7   Universitätsklinik Leipzig, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Leipzig, Deutschland
,
D Krug
8   Universiätsklinik Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Kiel, Deutschland
,
B Tamaskovics
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Düsseldorf, Deutschland
,
E Bölke
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Düsseldorf, Deutschland
,
T Kühn
9   Klinikum Esslingen, Frauenklinik, Esslingen, Deutschland
,
J Haussmann
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Düsseldorf, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Nach retrospektiven Analysen könnte die PRT einem Vorteil in der Rate an pathologisch kompletten Remission (pCR) sowie im krankheitsfreien Überleben (DFS) bewirken. Im Gegensatz zur alleinigen neoadjuvanten Chemotherapie (NACT) sind die Einflussfaktoren auf das OS und Relevanz der pCR bei Hinzunahme der PRT nicht bekannt.

Methoden Wir analysierten retrospektiv die Daten von 314 Patientinnen, die mit PRT und Systemtherapie behandelt wurden. Die präoperative Systemtherapie war entweder 4xEC oder simultaner Radiochemotherapie (RCTx) mit Mitoxantron. Endpunkt war das Gesamtüberleben (OS) aufgeteilt nach unterschiedlichen Faktoren wie pCR, Hormonstatus (HR), Her2neu, „triple-negativ“ (TN) und die Art der Systemtherapie. Die Analyse erfolgt mittels Kaplan-Meier Analyse und statistischem Vergleich mittels Cox-Regressionsanalysis als univariate Analyse.

Ergebnisse Von 314 Patientinnen erreichten 92 (29.2 %) eine pCR. Im Gesamtkollektiv waren die pCR (OR = 0.417) und der positive Hormonrezeptor-Status (OR = 0.525) signifikante Faktoren für das Gesamtüberleben. Die HR+, HR- und TN- Subgruppen zeigte sich eine Reduktion der Sterberate durch eine pCR. Auch für die sequentielle Therapie mit EC und PRT als auch die simultane RCTx mit Mitoxantron zeigte die pCR einen Effekt auf das OS.

Zusammenfassung Diese retrospektive Analyse des prädiktiven Werts der pCR unter PRT zeigt in den Subgruppen und bei adäquater Systemtherapie einen prädiktiven Wert der pCR auf das OS. Die Aussagekraft der pCR scheint auch in dieser Therapiesequenz erhalten zu bleiben. Möglicherweise trägt die PRT zur Erhöhung der pCR-Rate bei. Dies soll im Rahmen der NeoRad-Studie prospektiv geprüft werden.



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Article published online:
07 October 2020

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