Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e98
DOI: 10.1055/s-0040-1717852
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Senologie I

EQ-VAS zur Therapieevaluation von palliativen Chemotherapien beim metastasierten Mammakarzinom

K Haßdenteufel
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
K Brusniak
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
M Feißt
2   Institut für Medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg, Deutschland
,
L Sebesteny
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
T Engler
3   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
AD Hartkopf
3   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
J Graf
3   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
A Schneeweiss
4   Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Heidelberg, Deutschland
5   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, Deutschland
,
M Wallwiener
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
TM Deutsch
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
4   Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Heidelberg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Ziel der palliativen Therapie des metastasierten Mammakarzinoms ist die Stabilisierung der onkologischen Situation unter möglichst optimaler Lebensqualität. Diese kann schnell und kostengünstig mit Hilfe elektronischer Patient Reported Outcomes (ePROs) erfasst werden. Die bi-zentrische PEPPER-Studie untersucht die Lebensqualität in den ersten 8 Wochen einer palliativen Therapielinie anhand web-basierter, evaluierter Fragebögen.

Materialien und Methoden 198 Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom wurden am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg und an der Universitätsfrauenklinik Tübingen in die Studie eingeschlossen; 99 davon erhielten eine palliative Chemotherapie (ausgenommen wurden in dieser Analyse Immuntherapien, endokrine Therapien, PARP- und CDK4/6-Inhibitoren). Über insgesamt 8 Wochen wurden die Patientinnen wöchentlich mittels web-basierter visueller Analogskala (EQ-VAS) nach ihrer allgemeinen Lebensqualität befragt. Diese reicht von 0 (schlechtestes vorstellbares Wohlbefinden) bis 100 (bestes vorstellbares Wohlbefinden).

Ergebnisse 20 Patientinnen erhielten eine taxanbasierte, 25 eine i.v. taxanfreie, 10 eine orale und 44 eine HER2-gerichtete Chemotherapie. Die mediane Anzahl palliativer Chemotherapien vor Studieneinschluss betrug 1, 1, 2,5 und 1. WHO Status 0 hatten bei Einschluss 60,0 %, 50,0 %, 47,5 % und 73,9 % der Patientinnen. Beim Vergleich der Veränderungen der mittleren Lebensqualität mittels Tukey’s range test zeigte sich eine signifikant bessere Lebensqualität unter taxanhaltiger im Vergleich zu taxanfreier i.v. Therapie und im Vergleich von HER2-gerichteter und taxanfreier i.v. Therapie.

Zusammenfassung Der EQ-VAS eignet sich, um zwischen dem Ausmaß der Veränderung der allgemeinen Lebensqualität unterschiedlicher Chemotherapie-Regimen zu differenzieren. Die Beantwortung erfordert im Vergleich zu anderen Messverfahren der Lebensqualität extrem wenig Zeit. Er scheint sich daher als longitudinales Messinstrument für engmaschige repetitive Abfragen der Lebensqualität im Rahmen klinischer Studien zu eignen.



Publication History

Article published online:
07 October 2020

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