Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e227
DOI: 10.1055/s-0040-1717675
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Endokrinologie und Reproduktionsmedizin I

Korrelation von Fetuin B mit der systemischen Immunmodulation in Kinderwunsch-Patientinnen

Rodriguez SG Hangen
1   Uniklinik RWTH Aachen, Frauenklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Aachen, Deutschland
,
L.M. Bodewig
1   Uniklinik RWTH Aachen, Frauenklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Aachen, Deutschland
,
P Habib
2   Klinik für Neurologie, Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
,
J. Neulen
1   Uniklinik RWTH Aachen, Frauenklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Aachen, Deutschland
,
B Rösing
1   Uniklinik RWTH Aachen, Frauenklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Aachen, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Fetuin B ist ein hepatisches Protein der Cystatin-Familie mit funktioneller Bedeutung für die Integrität der Zona Pellucida bei der Spermienbindung. Außerdem wird für Fetuin B eine Akutphaseproteinen ähnliche Interaktion mit metabolischen und inflammatorischen Zustandsalterationen postuliert. In einer vorherigen Studie zeigte sich eine negative Korrelation von Fetuin B zur Eizellfertilisationsrate im ART Setting. Jedoch ist der Zusammenhang von Fetuin B und Inflammations-bzw. Inflammasommarkern nicht im Detail untersucht. Das Ziel unserer Studie ist die Untersuchung einer möglichen Korrelation zwischen Fetuin B und zellulären / molekularen Inflammationmarkern in einem klinischen ART Kollektiv.

Materialien / Methoden Zellulärer Status (Leukozyten, Lymphozyten, Monozyten) und Inflammationsmarker (CRP, IL-6, IL-10, TNF-α) wurden bei 50 Patientinnen in der ovariellen Simulationsbehandlung vor und nach Follikelpunktion innerhalb einer Woche im Serum gemessen. Zusätzlich erfolgte die Genexpressionsbestimmung der Inflammasome (NLRP2, NLRP3, NLRC4, AIM2) und deren „downstream-cascade“ (Caspase 1, ACS, IL1b, IL18). Alle Ergebnisse wurden mit den Fetuin B Serumkonzentrationen (Elisa) korreliert.

Ergebnisse In der vorläufigen Datenauswertung (n = 27) zeigt sich eine unterschiedlich stark ausgeprägte negative Korrelation zwischen Fetuin B und den Inflammasomen (R2=-0,25 bis-0,61) vor der Follikelpunktion. Nach der Follikelpunktion beobachten wir positive Korrelationen.

Für die zellulären und molekularen Entzündungsparameter ist keine Korrelation zu den Fetuin B Serumkonzentrationen zu erkennen.

Zusammenfassung Ein Zustand mit erhöhten Fetuin B Werten scheint einen suppressiven Effekt auf die Aktivierung apoptotischer Inflammasome zu haben. Das postinterventionelle Gewebetrauma (Follikelpunktion) aktiviert dann die Inflammasome.



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Article published online:
07 October 2020

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