Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e86
DOI: 10.1055/s-0040-1717194
Fetale Therapie
Individualisierte intrapartale Überwachung

Ist die Technik der peripartale Hysterektomie noch ausreichend vermittelbar?

C Botez
1   Klinik Hallerwiese – Cnopfsche Kinderklinik, Abteilung für Gynäkologie, Nürnberg, Deutschland
,
E Hollatz-Galuschki
2   Klinik Hallerwiese – Cnopfsche Kinderklinik, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Nürnberg, Deutschland
,
Z Owsianowski
1   Klinik Hallerwiese – Cnopfsche Kinderklinik, Abteilung für Gynäkologie, Nürnberg, Deutschland
,
F Kainer
2   Klinik Hallerwiese – Cnopfsche Kinderklinik, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Nürnberg, Deutschland
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Einleitung Die peripartale Notfallhysterektomie (PH) ist ein seltener geburtshilflicher Eingriff, der häufig die letzte Therapiemöglichkeit bei schwersten postpartalen Hämorrhagien darstellt und mit einer erhöhter maternalen Morbidität verbunden ist. In der Gynäkologie mit Etablierung der MIC-Verfahren, zeigt sich eine sinkende Tendenz der abdominal durchgeführten Hysterektomien. Daher stellt sich die Frage, ob der diensthabende Facharzt im Notfall zu einer Hyssterektomie ausreichend ausgebildet ist?

Material und Methoden Retrospektiv wurde die Anzahl der Geburten und der peripartalen Notfallhysterektomien im Zeitraum von 2009 - 2019 erhoben. Desweiteren wurde die Anzahl der abdominalen Hysterektomien im Zeitraum analysiert und statistisch ausgewertet.

Ergebnisse Zwischen 2009 und 2019 wurden bei insgesamt 31.148 Geburten, 11 peripartale Notfallhysterektomien durchgeführt. Die Anzahl der abdominalen Hysterektomien sank kontinuierlich im Zeitraum von 2009 (n = 123) bis 2019 (n = 14).

Diskussion In einigen Fällen bleibt die peripartale Notfallhysterektomie immernoch die ultima Ratio. Nicht immer steht ein onkologisch operativ versierter Facharzt zur Verfügung. Jeder geburtshilfliche Oberarzt sollte die Technik der totalen wie auch der suprazervikale peripartale Notfallhysterektomie beherrschen. Unsere Daten zeigen, dass die Anzahl der abdominalen Hysterektomien zur Ausbildung nicht mehr ausreicht, daher wäre ein Trainingsprogramm (wie z.B. Notfall-Hysterektomie-Trainer-C-Celia.) sinnvoll und die Entwicklung einer SOP ist erforderlich. Patientinnen mit hohen Risiko (Plazenta praevia percreta, increta) sollten primär in spezialisierte Zentren behandelt werden.



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Article published online:
07 October 2020

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