Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e19
DOI: 10.1055/s-0040-1714999
Poster Wissenschaftliches Abstract
Innovative Umsetzung von Palliativversorgung

Implementierung der nationalen Handlungsempfehlungen zum Umgang mit multiresistenten Erregern am Lebensende auf einer Palliativstation [278]

M Heckel
1   Palliativmedizinische Abteilung, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Uniklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
A Illig
1   Palliativmedizinische Abteilung, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Uniklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
S Lödel
1   Palliativmedizinische Abteilung, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Uniklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
C Ostgathe
1   Palliativmedizinische Abteilung, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Uniklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
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Fragestellung Eine nationale Empfehlung zum Umgang mit multiresistenten Erregern (MRE) wurde 2017 veröffentlicht. Zur Begleitung der Implementierung der Empfehlung wurde in einer Palliativstation eine multiprofessionelle Arbeitsgruppe etabliert. Sie entwickelte eine Dokumentationscheckliste und eine Verfahrensanweisung. Inwiefern konnte die Handlungsempfehlung innerhalb eines Jahres auf dieser Palliativstation implementiert werden?

Studiendesign Mixed Methods

Methodik Der Status der Implementierung wurde mittels einer Fragebogenerhebung unter den Teammitgliedern der Palliativstation erhoben. Eine Fokusgruppe mit den Mitgliedern der multiprofessionellen Arbeitsgruppe thematisierte hinderliche und förderliche Faktoren der Implementierung.

Ergebnis 20 von 29 potentiellen Teilnehmenden nahmen an der Fragebogenerhebung teil. Zwölf der 27 Empfehlungen wurden als vollständig oder weitgehend, 13 wurden mindestens als teilweise implementiert eingeschätzt. Einen geringen Implementierungsstatus wiesen die Empfehlungen zur Bereitstellung von Personal- und Zeitressourcen und zur Erleichterung der Unterscheidung von Angehörigen und Personal trotz Schutzkleidung auf. Hinderlich für die Implementierung war die hohe Komplexität der Verfahrensanweisung sowie bestehende Mängel der Checkliste. Ängste vor der Übertragung von MRE an Dritte und Verhaltensangewohnheiten die Schutzmaßnahmen betreffend erschwerten die Umsetzung der Empfehlungen ein.

Diskussion Die Implementierung der Handlungsempfehlung war innerhalb des betrachteten Jahres überwiegend erfolgreich. Als wichtige nächste Schritte wurde die Optimierung der Verfahrensanweisung und der Checkliste sowie die strukturelle Verankerung der MRE-bezogenen Prozesse in den klinischen Alltag betont.

Take Home Message für die Kongressbesucher Die Implementierung der MRE

Handlungsempfehlung bleibt ein iterativer Prozess und bedarf der stetigen Weiterentwicklung sowie kontextabhängiger Maßnahmen.

Offenlegungserklärung Es bestehen keine Interessenskonflikte



Publication History

Article published online:
31 August 2020

© Georg Thieme Verlag KG
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