Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(07)
DOI: 10.1055/s-0040-1714020
Allgemeine und operative Gynäkologie

Epidemiologische Faktoren bei verschiedenen klinischen Formen der Endometriose – eine Fall-Fall-Untersuchung

S Blum
Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
P A Fasching
Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
T Hildebrandt
Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
J Lermann
Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
F Heindl
Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
T Born
Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
H Lubrich
Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
S Antoniadis
Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
K Becker
Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
C Fahlbusch
Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
K Heusinger
Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
S Burghaus
Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
M W Beckmann
Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg, Erlangen
,
A Hein
Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg, Erlangen
› Institutsangaben
 

Zielsetzung: Endometriose ist eine heterogene Erkrankung mit unterschiedlichen Erscheinungsformen und Ausprägungsgraden. Bisher existiert jedoch keine etablierte Einteilung in Untergruppen. Ziel dieser Fall-Fall-Studie ist es, eine Population von Endometriosepatientinnen anhand der Art und Lokalisation der Endometriose in Untergruppen zu unterteilen und diese hinsichtlich der verschiedenen Patientencharakteristika zu untersuchen.

Material und Methoden: Mittels eines web-basierten Dokumentationssystems des International Endometriosis Evaluation Program (IEEP) konnten europaweit über 12'000 Patientinnen mit Endometriose erfasst werden. Für die vorliegende retrospektive Fall-Fall-Untersuchung wurden von Februar 2014 bis Juli 2017 Daten von 1076 Patientinnen mit einer operativ gesicherten Erstdiagnose einer Endometriose ausgewertet. Anhand der vier Kriterien über das Vorliegen einer peritonealen Endometriose, eines Endometrioms, einer tiefinflitrierenden Endometriose und/oder einer Adenomyose, wurden fünf Hauptgruppen definiert und diese folgend auf Unterschiede hinsichtlich der Patientencharakteristika analysiert.

Ergebnisse: Es zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den definierten Subgruppen. Demnach waren Patientinnen mit einer alleinigen peritonealen Ausbreitung der Endometriose im Durchschnitt drei Jahre jünger (32,5 Jahre) zum Zeitpunkt der Erstdiagnose, als Patientinnen mit einer Adenomyose (35,9 Jahre). Die Rate der Schwangerschaften und Lebendgeburten war in der Gruppe der Patientinnen mit einer Adenomyose am höchsten.

Schlussfolgerung: Dies ist die erste Studie, die anhand eines großen Patientenkollektives Gruppen für die Analyse von Patientinnencharakteristika definiert. Sie gibt einen ersten Hinweis darauf, dass die heterogenen Erscheinungsformen der Endometriose nicht als eine einheitliche Erkrankung betrachtet werden sollten.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
14. Juli 2020

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York