Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(07)
DOI: 10.1055/s-0040-1713997
Geburtshilfe und Pränataldiagostik

Maternale Risikofaktoren bei Intrauterinem Fruchttod – eine Retrospektive Single Center Analyse über 18 Jahre

A Gabsi
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Wilhelmshaven, LKH der Georg August Universität Göttingen
,
B Holmer
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Wilhelmshaven, LKH der Georg August Universität Göttingen
,
H Filipova
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Wilhelmshaven, LKH der Georg August Universität Göttingen
,
V Vitkov
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Wilhelmshaven, LKH der Georg August Universität Göttingen
,
A Althausen
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Wilhelmshaven, LKH der Georg August Universität Göttingen
,
M El-Sendiony
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Wilhelmshaven, LKH der Georg August Universität Göttingen
,
S Grüßner
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Wilhelmshaven, LKH der Georg August Universität Göttingen
› Author Affiliations
 

Einleitung: Die Totgeburtenrate (IUFT) liegt in Deutschland bei 3,8/1000 Geburten. Als Risikofaktoren werden u. a. das mütterliche Alter, Gestationsdiabetes (GDM), Hypertonie, Adipositas und Nikotinabusus diskutiert.

Material und Methoden: Das Geburtenkollektiv unseres Perinatalzentrums Level 2 wurde diesbezüglich über einen Zeitraum von 18 Jahren retrospektiv analysiert.

Ergebnisse: seit 2001 wurden auf 15 539 Geburten 50 Totgeburten ab der 23 + 0 bis 41 + 0 SSW registriert (0,33%), davon < 32 SSW: 15 (30%), < 34 SSW: 5 (10%), < 37 SSW: 13 (26%), < 40 SSW: 15 (30%) und > 40 SSW 2 (4%). Bei IUFT zwischen 37 – 41 + 0 SSW hatten 2/3 der Schwangeren einen BMI über 30, 1/3 war über 35 Jahre, 1/3 hatte einen GDM mit kindlichem Geburtsgewicht ≥ 90. Perzentile. Zwischen 34 – 36 + 0 SSW hatten 5 von 11 Müttern mit IUFT einen BMI > 30 (45%), waren über 35 Jahre (45%) und hatten einen GDM. 9 von 11 Kindern hatten ein Gewicht zw. der 10. – 25. Perzentile (82%) und 2 ein Gewicht > 90. Perzentile (18%). 80% der Schwangeren (n = 40) hatten eine Spontangeburt, 10 Schwangere wurden per Sectio entbunden, davon 3 wegen Hellp-Syndrom u. o. Geminischwangerschaft.

Schlussfolgerung: Ab 35. SSW ereignete sich der IUFT in 2/3 der Fälle im Zusammenhang mit Adipositas, GDM, Lebensalter über 35 Jahre oder eine kindliche Wachstumsretardierung (10. – 25. Perzentile). Die Makrosomie, der maternale Nikotinabusus und die Hypertonie spielten in allen Schwangerschaftswochen nur eine untergeordnete Rolle.



Publication History

Article published online:
14 July 2020

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York