Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(07)
DOI: 10.1055/s-0040-1713989
Geburtshilfe und Pränataldiagostik

Partus bei einer unfruchtbaren Patientin nach transzervikaler Radiofrequenzablation eines uterinen Myoms und assistierter Reproduktionstechnologie

G Pschadka
1   Klinik für Gynäkologie, Josephs-Hospital, Warendorf
,
M Engelhardt
1   Klinik für Gynäkologie, Josephs-Hospital, Warendorf
,
C Niehoff
2   MVZ Kinderwunsch- und Hormonzentrum, Münster
,
D Toub
3   Gynesonics, Redwood City, CA USA
› Author Affiliations
 

Ziele: Die transzervikale Radiofrequenzablation von Gebärmuttermyomen ist ein minimal-invasives, schnittfreies Verfahren zur Behandlung nicht gestielter Gebärmuttermyome, einschließlich derjenigen, die für eine operative Hysteroskopie nicht geeignet sind. Während die klinischen Ergebnisse der RF-Ablation in Bezug auf Fertilität und Schwangerschaft noch nicht endgültig geklärt wurde, gibt es Berichte von Schwangerschaften nach laparoskopischen und transzervikalen RF Ablationen. Dies ist ein Bericht über eine Schwangerschaft, die bei einer Frau nach transzervikaler Radiofrequenz (RF) Ablation eines Gebärmuttermyoms und assistierter Reproduktionstechnologie (ART) aufgetreten ist.

Fall: Eine 38-jährige Nullipara mit Unfruchtbarkeit seit 2008 und einer seit wenigen Monaten bestehenden hochgradigen Dysmenorrhoe in Verbindung mit einem Uterusmyom unterzog sich einer transzervikalen RF-Ablation mit dem Sonata® System zur Behandlung des symptomatischen Myoms. Eine erfolglose ART (intrazytoplasmatische Spermieninjektion/Embryotransfer; ICSI/ET), wie durch negative Schwangerschaftstests bestätigt wurde, wurde einen Monat vor der Ablation versucht und ein zweiter Embryotransfer nach dem Auftauen der zuvor kryokonservierten Vorkerne wurde sieben Monate nach der Ablation durchgeführt.

Ergebnisse: Die transzervikale RF-Ablation führte zu einer sonographisch bestätigten Reduktion des Myomvolumens von 68% zwei Monate postoperativ, begleitet von Symptomfreiheit. Sieben Monate postoperativ war sonographisch kein Myomresiduum mehr darzustellen. Der zweite Versuch der assistierten Fortpflanzung führte zu einer unkomplizierten Schwangerschaft, die zur vakuumunterstützten vaginalen Geburt eines lebend geborenen Säuglings mit einem Gewicht von 3670 g mit Apgar-Scores von 91/105/1010führte. Die Sonographie vier Monate nach dem Partus zeigte einen unauffälligen Uterus, wiederum ohne Hinweise auf ein Residuum eines Myoms.

Schlussfolgerungen: Dies ist der erste Bericht über eine Schwangerschaft und Geburt bei einem unfruchtbaren Paar, das eine transzervikale RF-Ablation eines Gebärmuttermyoms gefolgt von ART durchlief.



Publication History

Article published online:
14 July 2020

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York