Genauigkeit der klinischen Einschätzung in der Diagnostik vulvärer Neoplasien

Einleitung: Die kolposkopie-gestützte Punch-Biopsie ist die wichtigste Untersuchungstechnik in der Diagnostik vulvärer Erkrankungen. In dieser Studie wurde die Genauigkeit der klinischen Einschätzung des Untersuchers während der gynäkologischen Untersuchung mit der Histologie der Punchbiopsie, die während der Untersuchung genommen wurde, verglichen. Des Weiteren wurde eine neue Klassifikation zur Vereinfachung der Diagnostik vulvärer Erkrankungen entwickelt.

Methoden: Die Genauigkeit der klinischen Untersuchung wurde mit der Histologie der Punch-Biopsie, die während der Untersuchung durchgeführt wurde, verglichen. Die Daten wurden zwischen Januar 2014 und Mai 2017 in der zertifizierten Dysplasie-Einheit der Frauenklinik des Universitätsklinikum Erlangen gesammelt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 482 Punch-Biopsien der Vulva von 420 Frauen entnommen. The Genauigkeit über alle Entitäten – gutartige Läsionen, Lichen, low- und high-grade squamous intraepithelial lesions (LSIL/HSILs) sowie Vulvakarzinom – war 53,9%. Die Genauigkeit der klinischen Einschätzung für Lichen war 64,3%, für LSIL49,5%, für HSIL62,3% und fürs Vulvakarzinom 65,2%.

Zusammenfassung: Die Punch-Biopsie ist die wichtigste Untersuchungstechnik in der Sicherung von HSIL und Karzinomen der Vulva. Patientinnen mit Brennen und Juckreiz sollten eine gründliche Gynäkologische Untersuchung bekommen. Die neu eingeführte Klassifikation ist weniger sensitiv, dafür deutlich spezifischer als die bestehende Klassifikation in der Diagnostik vulvärer Läsionen.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
14. Juli 2020