Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(07)
DOI: 10.1055/s-0040-1713966
Gynäkologische Onkologie

Galektin 8 und Galektin 9 als Prognostische Faktoren im Zervix-Karzinom

M Wehrmann
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
,
S Beyer
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
,
S Meister
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
,
T M Kolben
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
,
E Schmoeckel
2   Pathologisches Institut, Klinikum der LMU München
,
D Mayr
2   Pathologisches Institut, Klinikum der LMU München
,
A Burges
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
,
F Trillsch
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
,
A Vattai
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
,
A Hester
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
,
S Corradini
3   Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsklinikum Augsburg
,
S Mahner
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
,
U Jeschke
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
4   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Augsburg
,
T Kolben
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
› Institutsangaben
 

Ziel: Galektine sind kohlenhydrat-bindende Proteine mit verschiedenen Effekten auf die Zellbiologie. Studien zeigten, dass sie eine wichtige Rolle in der Tumorprogression spielen. Wir untersuchten den Zusammenhang der Galektin 8 (Gal-8) und Galektin 9 (Gal-9) Expression mit klinisch-pathologischne Merkmalen sowie dem Überleben bei Patientinnen mit Zervix-Karzinomen.

Material und Methoden: Die Gal-8 and − 9 Expression wurde in 250 Zervix-Karzinom-Proben immunhistochemisch untersucht. Die Färbung wurde mittels dem Immunreaktivem Score (IRS) untersucht und die Ergebnisse mit klinisch-pathologischen Daten sowie dem Überleben korreliert.

Ergebnisse: Die Expression von Gal-8 korrelierte für das gesamte Kollektiv mit einem niedrigen T- (p = 0,008) und negativen N-Status (p = 0,006), während in Plattenepithelkarzinomen zusätzlich ein Zusammenhang zwischen Gal-8 und einem niedrigem Grading (p = 0,020) sowie FIGO-Stadium (p = 0,016) gefunden wurde. Die Expression von Gal-9 war mit einem negativen N-Status (p = 0,012) sowie einem niedrigeren FIGO-Stadium (p = 0,009) assoziiert. In Adenokarzinomen korrelierte Gal-9 außerdem mit einem niedrigeren Grading (p = 0,047). Bezüglich des Überlebens dient die Gal-9-Expression als prognostischer Marker für ein besseres Gesamt- (p = 0,003) und rezidivfreies Überleben (p = 0,037), während die Gal-8-Expression das rezidivfreie Überleben von Patientinnen mit Plattenepithelkarzinom positiv beeinflusst (p = 0,030).

Zusammenfassung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Expression beider Galektine invers mit dem Tumorstadium und der Progression korrelieren. Weitere Studien sind nötig, um den Nutzten von Gal-8 und Gal-9 als möglichen prognostischen Marker im klinischen Alltag zu eruieren.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
14. Juli 2020

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York