Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(06): 18
DOI: 10.1055/s-0040-1713238
Abstracts Gynäkologische Onkologie & Senologie Jahrestagung Graz

Das Adenomyoepitheliom – ein Zebra in der Senologie

E Trapp
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Medizinischen Universität Graz
,
S Pfeiffer
2   Universitätsklinik für Pulmonologie; Universität Graz
,
L Abete
3   Instutut für Pathologie; Medizinische Universität Graz
,
V Bramreiter
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Medizinischen Universität Graz
,
R Hochstätter
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Medizinischen Universität Graz
,
I Pfniß
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Medizinischen Universität Graz
,
N Taumberger
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Medizinischen Universität Graz
,
G Pristauz
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Medizinischen Universität Graz
› Author Affiliations
 

Fragestellung: Das Adenomyoepitheliom ist ein äußerst seltener, zumeist benigner biphasischer Tumor der Mamma, welcher sich durch Proliferation luminaler und myoepithelialer Zellen auszeichnet.

Methodik/Fallberich: Eine 79-jährige Patientin stellte sich mit einem größenprogredienten Tumor der rechten Brust, welchen sie selbst detektierte, vor. Die Mammographie ergab BIRADS4, ein Thorax-CT zeigte mehrere bis zu 4 mm haltende Lungenrundherde beidseits. Nach unklarer Histologie der Mamma-Stanze erfolgte die Exzision.

Ergebnisse: Die postoperative Histologie des Mamma-Präparats ergab: Adenomyoepitheliom pT1c, ER 0%PR 0% Her2 negativ Ki67 6% pN0, R0 (5 mm).

Eine Kontrolle der Lungenrundherde nach 3 Monaten zeigte einen stabilen Befund, sodass von keiner Metastasierung, sondern von postentzündlichen Granulomen, auszugehen ist.

Schlussfolgerung: Weniger als 30 Fälle wurden bis dato veröffentlicht, das Erkrankungsalter reicht von 39 bis 93 Jahren. Entsprechende Literatur weist auf ein malignes Verhalten bei ca. 20% der Adenomyoepitheliome hin, 16% rezidivieren [1].

Aufgrund der Rarität existieren keine Therapie-Guidelines. Die Therapie besteht aus; der chirurgischen Exzision mit weitem Resektionsrand sowie der engmaschige Nachsorgekontrollen.

Maligne Adenomyoepitheliome sind ausschließlich Hormonrezeptor-negativ und metastasieren zumeist aus der Rezidivsituation vor allem in die Lunge.

Die Behandlung der malignen Adenomyoepitheliome erfolgt, wie beim Mammakarzinom, wobei der Chemotherapie und Radiatio eine untergeordnete Rolle zukommt [2].



Publication History

Article published online:
02 June 2020

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York