Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(06): 11
DOI: 10.1055/s-0040-1713218
Abstracts Geburtshilfe & Fetomaternale Medizin Jahrestagung Graz

Enhanced Recovery After Surgery (ERAS)-Empfehlungen bei der Kaiserschittentbindung – werden sie in Graz umgesetzt?

R Hochstätter
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
,
M Schütz A -
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
,
G Müller
2   Klinische Abteilung für Allgemeine Anästhesiologie, Notfall- und Intensivmedizin, Medizinische Universität Graz
,
G Tomasch
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
,
P Reif
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
,
K Tamussino
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
,
W Schöll
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
› Author Affiliations
 

Fragestellung: Perioperatives Management ist im Wandel. Für die Kaiserschnittentbindung sind ERAS (Enhanced Recovery After Surgery)-Empfehlungen erarbeitet worden [1], [2], [3]. Wir überprüften, wieweit diese Empfehlungen 2019 in Graz angewandt werden.

Methodik: Die ERAS-Empfehlungen betreffen die präoperative (Part 1), intraoperative (Part 2) und postoperative (Part 3) Phase. Diese sind nochmals unterteilt in 31 starke bzw. 11 schwache Empfehlungen. Wir überprüften, wieweit diese insgesamt 42 Empfehlungen im Jahr 2019 bei uns umgesetzt sind.

Ergebnisse: 26/31 starken Empfehlungen und 4/11 schwachen Empfehlungen wurden umgesetzt. Schlüsselt man die Empfehlungen in präoperative (Part 1), intraoperative (Part 2) und postoperative (Part 3) Empfehlungen auf, so sind an der UFK Graz 12/12 starken und 0/1 schwachen präoperativen Empfehlungen, 9/12 starken und 2/6 schwachen intraoperativen Empfehlungen und 5/7 starken und 2/4 schwachen postoperativen Empfehlungen umgesetzt worden.

Derzeit werden intraoperativ folgende 3 starke Empfehlungen nicht umgesetzt: 1.) eine kontinuierliche Temperaturmessung der Patientin während der Sectio, 2.) eine forcierte Lufterwärmung, die Applikation von vorgewärmten Infusionen und eine erhöhte Raumtemperatur im OP bzw. 3.) ein „delayed cord clamping“ ≥ 1 min nach Entbindung eines reifen Neugeborenen.

Postoperativ werden folgende 2 starke Empfehlungen derzeit nicht umgesetzt: 1.) die umgehende Entfernung eines gelegten Blasenkatheters nach Durchführung der Sectio und 2.) die routinemäßige engmaschige kapilläre Kontrolle des maternalen Blutglukosespiegels.

Schlussfolgerung: ERAS Empfehlungen bzgl. der Schnittentbindung wurden an der UFK Graz 2019 großteils umgesetzt.



Publication History

Article published online:
02 June 2020

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York

 
  • Literatur

  • 1 Wilson RD. et al. Guidelines for antenatal and preoperative care in cesarean delivery: Enhanced Recovery after Surgery (ERAS) Society recommendations (part 1). AJOG 2018; 219: 523.e1-523.e15
  • 2 Caughey AB. et al. Guidelines for intraoperative care in cesarean delivery: ERAS Society recommendations (part 2). AJOG 2018; 219: 533-544
  • 3 Macones GA. et al. Guidelines for postoperative care in cesarean delivery: ERAS Society recommendations (part 3). AJOG 2019; 221: 247.e1-247.e9