Lymphatische Neoplasien bei 3 Grauen Mausmakis (Microcebus murinus)

Einleitung Bei 3 weiblichen Grauen Mausmakis (Microcebus murinus) aus den Haltungen des DPZ und der Tierärztlichen Hochschule Hannover wurden lymphatische Neoplasien festgestellt.

Material und Methoden Blutuntersuchung, Sektionen mit Histologie und Immunhistochemie (CD3, Pax 5, Ki 67) sowie Virusdiagnostik (pan-Herpesvirus-PCR).

Befunde Tier 1 (9 Jahre) zeigte eine abdominale UV unter Einbeziehung des Darms inklusive Gekröse und Lymphknoten, die sich histologisch und immunhistochemisch als diffuses blastäres B-Zell-Lymphom (Pax5⁺, high grade) darstellte. Bei Tier 2 (10 Jahre) wurde eine großzellige Lymphozytose im Sinne einer blastären B-Zell-Leukämie (Pax5⁺, medium grade) mit hochgradiger Splenomegalie festgestellt. Zudem konnte hier die DNA eines bislang nicht näher untersuchten Gamma-Herpesvirus nachgewiesen werden. Tier 3 (5 Jahre) wies ein multizentrisches lymphoblastäres Lymphom (medium grade) auf, bei dem die neoplastischen Zellen immunhistochemisch positiv sowohl für CD3 als auch Pax 5 waren.

Schlussfolgerung Mausmakis können in Gefangenschaft sehr alt werden, spontan auftretende Tumorentitäten sind bei dieser Spezies jedoch nur selten beschrieben. Ein ätiologischer Zusammenhang mit dem hier nachgewiesenen Herpesvirus der Mausmakis wird diskutiert.

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Article published online:
06 July 2020