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DOI: 10.1055/s-0040-1713030
Teschovirus-Enzephalomyelitis: Strohfeuer oder Reemerging Disease?
Einleitung Untersucht wurde eine Jungsau aus einem Ferkelerzeugerbetrieb mit den Symptomen Festliegen, Hyperästhesie und Anorexie. Gleichartig betroffen waren 6 weitere Jungsauen; ein Tier verstarb, die Übrigen wurden euthanasiert.
Material und Methoden Gewebe wurden pathologisch-anatomisch, histologisch, immunhistologisch (PCV2), molekularbiologisch (PCV2, PRRSV, SIV, Pan-PEV-spezifische Real-Time RT-PCR mit Sequenzierung) und kulturell untersucht.
Befunde Hauptbefund war eine nicht eitrige Polioenzephalomyelitis mit Ganglioneuritis. Im Rückenmark wurde Teschovirus detektiert. Die Sequenz entsprach nicht dem klassischen Vertreter der Teschener Krankheit (porzines Teschovirus Serotyp 1). Weitere Ergebnisse stehen aus. E. coli, S. suis und PCV2 wurden nachgewiesen, wobei spezifische Läsionen fehlten.
Schlussfolgerung Aufgrund der fatal verlaufenden Enzephalomyelitis mit Nachweis von Teschovirus im ZNS wurde die Teschovirus-Enzephalomyelitis, ehemals Ansteckende Schweinelähme/Teschener Krankheit, diagnostiziert. Anzeigepflicht bestand bis 2011; letzte Anzeige1957. Soweit wir wissen, ist dies seitdem der erste beschriebene Fall in Deutschland. Talfan kommt zuweilen noch bei Ferkeln vor. Ob es sich um einen neuen Virustyp mit letalem Erkrankungsverlauf handelt, bleibt abzuwarten.
Publication History
Article published online:
06 July 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York