Therapie der 255Actinium-PSMA-Therapie induzierten Xerostomie bei Patienten mit Prostatakarzinomen

Einleitung Die Radioligandentherapie (RLT) mit 225Actinium markiertem PSMA (Prostata spezifisches Antigen) ist eine neue Therapieoption für Patienten mit kastrationsresistentem Prostatakarzinom. In kleinen Fallstudien zeigte sich eine gute Wirksamkeit der Therapie. Allerdings wurde auch eine Anreicherung von PSMA in den Speicheldrüsen beobachtet mit Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit und Geschmacksstörungen, die zum Therapieabbruch führen können. Ziel dieser Studie war es, die Auswirkung der 255Actinium-PSMA-Therapie auf die Mundtrockenheit und die Riech- und Geschmacksfunktion zu beschreiben sowie den Effekt liposomaler Mundsprays zur Linderung der Beschwerden zu untersuchen.

Methoden In die Studie wurden 20 Patienten eingeschlossen. Zu den Zeitpunkten vor der ersten Gabe der RLT (V1) sowie vor der zweiten Gabe (V2) wurde die subjektive Xerostomie mit und ohne Anwendung eines liposomalen Mundsprays durch standardisierte Fragebögen ermittelt. Zudem wurden jeweils die Riech- und Geschmacksfunktion untersucht.

Ergebnisse Im Vergleich zu V1 nahm die subjektive Xerostomie nach der 1. Gabe von 255Actinium-PSMA-Therapie signifikant zu (p<0,05). Unter Verwendung von liposomalem Mundspray zeigte sich eine Besserung der subjektiven Xerostomie. Die gemessene Riech- und Geschmacksfunktion blieb über den Zeitraum konstant.

Schlussfolgerung Die 255Actinium-PSMA-Therapie führt zu einer signifikanten Zunahme der Xerostomie, ohne jedoch die Riech- und Geschmacksfunktion signifikant zu beeinträchtigen. Die Verwendung von liposomalem Mundspray kann zu einer Verbesserung der Xerostomie führen und damit zu einer höheren Therapietoleranz. Allerdings werden zur besseren statistischen Aussage weitere Studien mit größeren Fallzahlen benötigt.

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Article published online:
10 June 2020