Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2020; 17(02): e47
DOI: 10.1055/s-0040-1710742
Abstracts
Senologie

Anwendung von PEAK Plasmablade™ (PPB) bei brustwarzenerhaltender Glandektomie (nipple-sparing mastectomy, NSM) wegen Mammakarzinom mit inframammärem chirurgischen Zugangsweg

U Wolfeneck
1   St. Elisabeth Krankenhaus Leipzig, Senologie, Leipzig, Deutschland
,
M Jastrow
1   St. Elisabeth Krankenhaus Leipzig, Senologie, Leipzig, Deutschland
,
D Langanke
1   St. Elisabeth Krankenhaus Leipzig, Senologie, Leipzig, Deutschland
› Institutsangaben
 

Zielsetzung PEAK Plasmablade™ (PPB) bezeichnet ein neu entwickeltes chirurgisches Instrument zur gleichzeitigen Schnittführung und Koagulation von Gewebe. Die geringere thermische Einwirkung auf das Gewebe (40-170°C) im Vergleich zu bisheriger Hochfrequenzchirurgie (200-350°C) scheint einen günstigen Effekt auf das postoperative Outcome zu erzielen. Primärer Endpunkt der vorliegenden Arbeit ist die Evaluation des PEAK Plasmablades™ anhand von brustwarzenerhaltender Glandektomie mit inframammärer Schnittführung hinsichtlich postoperativer Komplikationen und dem kosmetischen Ergebnis.

Material und Methoden In einem Zeitraum von Februar 2019 bis Januar 2020 wurde bei n = 20 Patientinnen eine brustwarzenerhaltende Glandektomie mittels PEAK Plasmablade™ am St. Elisabeth Krankenhaus Leipzig/Abteilung für Senologie durchgeführt. Alle Patientinnen erhielten postoperativ eine standardisierte ärztliche Untersuchung. Neben der subjektiven Einschätzung des kosmetischen Ergebnisses anhand einer Ratingskala, erfolgte eine sonographische Beurteilung hinsichtlich Serom- bzw. Hämatombildung und eine Einschätzung der Wundheilung, sowie der Nekrosebildung. Zudem wurde retrospektiv die Drainageliegedauer ermittelt.

Ergebnisse Postoperativ zeigte sich eine Serommenge in der Drainage von 100 ± 50ml. Die intraoperativ angelegten Drainagen mussten bis zum 3.±1 postoperativen Tag verbleiben. Zwei Patientinnen zeigten eine Nachblutung mit sekundärer Hämatomausräumung. Postoperativ infizierte sich ein Implantat, sodass ein Implantatwechsel erfolgen musste. Zudem zeigte sich bei einer Patientin eine Nekrosebildung.

Zusammenfassung Im untersuchten Zeitraum konnte eine geringe Rate an postoperativen Komplikationen bei hoher Zufriedenheit mit dem kosmetischen Ergebnis festgestellt werden.

Schlussfolgerung Bisherige Ergebnisse zeigen trotz einer geringen Fallzahl einen vorteilhaften Einsatz des PPB in der Mammachirurgie hinsichtlich des postoperativen Outcomes.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
24. Juni 2020

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