Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2020; 17(02): e18
DOI: 10.1055/s-0040-1710681
Abstracts
Senologie

Therapieevaluation palliativer Chemotherapien beim metastasierten Mammakarzinom anhand des web-basierten EQ-VAS Scores

K Haßdenteufel
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
K Brusniak
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
M Feißt
2   Institut für Medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg, Deutschland
,
L Sebesteny
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
AD Hartkopf
3   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
J Graf
3   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
A Schneeweiss
4   National Center for Tumor Diseases (NCT), Heidelberg, Deutschland
5   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, Deutschland
,
M Wallwiener
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
TM Deutsch
1   Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
4   National Center for Tumor Diseases (NCT), Heidelberg, Deutschland
› Institutsangaben
 

Zielsetzung Ziel der palliativen Therapie des metastasierten Mammakarzinoms ist die Stabilisierung der onkologischen Situation unter möglichst optimaler Lebensqualität. Diese wird anhand elektronischer Patient Reported Outcomes (ePROs) im Rahmen der bi-zentrischen PEPPER-Studie erfasst. In der vorliegenden Analyse soll mit Hilfe des web-basierten, evaluierten EQ-VAS die Lebensqualität in den ersten 8 Wochen verschiedener palliativer Chemotherapien untersucht werden.

Materialien & Methoden Insgesamt wurden N=99 Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom, die eine palliative Chemotherapie am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg und an der Universitäts-Frauenklinik Tübingen erhielten, in die Studie eingeschlossen. Diese wurden über insgesamt 8 Wochen einmal wöchentlich hinsichtlich ihrer allgemeinen Lebensqualität mittels des EQ-VAS (Visual analogue scale) befragt. Die Skala reicht von 0 (schlechtmöglichster Gesundheitszustand) bis 100 (bestmöglichster Gesundheitszustand).

Ergebnisse 20 Patientinnen erhielten eine taxanbasierte, 25 eine i.v. taxanfreie, 10 eine orale und 44 eine HER2-gerichtete Chemotherapie. Die mediane Anzahl der palliativen Chemotherapien vor Studieneinschluss betrug 1, 1, 2,5 und 1. WHO Status 0 hatten bei Einschluss 60,0 %, 50,0 %, 47,5 % und 73,9 % der Patientinnen. Beim Vergleich der Veränderungen der mittleren Lebensqualität im EQ-VAS mittels Tukey’s range test zeigte sich eine signifikant bessere Lebensqualität unter taxanhaltiger im Vergleich zu taxanfreier i.v. Therapie und im Vergleich von HER2-gerichteter und taxanfreier i.v. Therapie.

Zusammenfassung Der EQ-VAS eignet sich, um zwischen dem Ausmaß der Veränderung der allgemeinen Lebensqualität in der klinischen Anwendung unterschiedlicher Chemotherapie-Regimen zu differenzieren. PRO Anwendungen wie der EQ-VAS stellen dabei kostengünstige und universell einsetzbare Instrumente dar, um ein kontinuierliches Therapiemonitoring im Hinblick auf eine optimierte körperliche und seelische Integrität in der palliativen Situation zu ermöglichen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
24. Juni 2020

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