Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2020; 17(02): e6
DOI: 10.1055/s-0040-1710611
Abstracts
Senologie

Intramammäre Herdbefunde bei klinisch indizierten Dual-Layer-Spectral-CT-Untersuchungen: Stellenwert der Jodkonzentration für die Dignitätszuordnung

C Burke
1   Universitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln, Deutschland
,
B Demirler
2   Clinic Universitaire Saint-Luc Bruxelles, Dept. de Radiologie, Bruxelles, Belgien
,
M Hellmich
3   Medizinische Fakultät der Universität zu Köln, Institut für Medizinische Statistik und Bioinformatik (IMSB), Köln, Deutschland
,
D Maintz
1   Universitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln, Deutschland
,
B Krug
1   Universitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln, Deutschland
,
E Coche
4   Clinic Universitaire Saint-Luc Bruxelles, Département de Radiologie, Brüssel, Belgien
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Diagnostischer Stellenwert der Jodkonzentration für die Dignitätszuordnung solider Mamma-Raumforderungen bei klinisch indizierten Dual-Layer-Spectral-CT-Untersuchungen.

Materialien und Methoden Alle Patientinnen, bei denen von 07/2017 bis 06/2019 bei einer klinisch indizierten Spektral-CT-Untersuchung eine solide intramammäre Raumforderung diagnostiziert und äthiologisch durch Histologie oder Befundkonstanz in einer ≥2-jährigen Verlaufskontrolle gesichert worden war, wurden in die bizentrische Studie eingeschlossen. Aus den CT-Bilddatensätzen wurden konventionelle CT-Ausspielungen, Jodkonzentrations-Maps, virtuelle monoenergetische Bilder bei 40 keV und 100 keV, Z-effectiv-Maps und spektrale Abschwächungskurven rekonstruiert und durch 2 voneinander unabhängige Untersucher ausgewertet.

Ergebnisse 98 Patientinnen mit 106 soliden Mammatumoren (N = 81 maligne = 76 %; 25 benigne = 24 %) Mammatumoren wurden eingeschlossen. Die Jodkonzentration war bei malignen Raumforderungen signifikant höher (p < 0,001) als bei benignen Befunden (Auswerter 1: 3.38 ± 11.44, Auswerter 2: 1.74 ± 0.65 vs. Auswerter 1: 0.27 mg/ml ± 0.36, Auswerter 2: 0.27 ± 0.38) p < 0.001 gefolgt von der Steiheit der Spektralkurve (Auswerter 1: 0.20 ± 0.57 bei benignen vs. 2.03 ± 1.05 bei malignen Befunden, Auswerter 2: 0.23 ± 0.58 bei benignen vs. 2.14 ± 0.82 bei malignen Befunden). Die Fläche unter der ROC-Kurve (AUC) betrug für die Jodkonzentration 0.977 (95 % CI 0.946-1.008, SE: 0.016, p < 0.001) bei Auswerter 1 und 0.975 (95 % CI 0.935-1.016, SE: 0.021, p < 0.001) bei Auswerter 2. Für die Steilheit der Spektralkurve betrug die AUC bei Auswerter 1 0.970 (95 %CI 0.950-1.005, SE: 0.018, p < 0.001) und bei Auswerter 2 0.969 (95 %CI 0.933-1.005, SE: 0.018, p < 0.001).

Zusammenfassung Die anhand von spektralen CT-Bilddatensätzen ermittelte intratumorale Jodkonzentration stellt einen diagnostisch vielversprechenden Ansatz zur Dignitätszuordnung solider Mammatumoren bei klinisch indizierten Spektral-CT-Untersuchungen dar.



Publication History

Article published online:
24 June 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York