Entwicklung eines Modells zur Stressbewältigung am Arbeitsplatz (SBA-Modell) für Bedienstete im Pflegebereich

Hintergrund Der Pflegebereich repräsentiert ein komplexes Arbeitsfeld, in dem die Bediensteten aufgrund der demographischen und sozioökonomischen Veränderungen vielfältige Belastungen zu bewältigen haben. Bei Stress am Arbeitsplatz repräsentieren psychosoziale Belastungen bei Pflegepersonen eine besondere Herausforderung für präventive und therapeutische Interventionen.

Methoden Basierend auf einer quantitativen Untersuchung und den Ergebnissen zweier quantitativer Vorstudien bei Bediensteten im Gesundheitsbereich (n1 = 165, n2 = 491) war das primäre Ziel dieser Studie (n3 = 457, 74 % Frauen, 26 % Männer) auf die evidenzbasierte Entwicklung und Evaluierung eines dreidimensionalen Modells zur Stressbewältigung am Arbeitsplatz („SBA-Modell“) bei Bediensteten im Pflegebereich unter Anwendung existenzanalytischer und logotherapeutischer Aspekte ausgerichtet.

Ergebnisse Im Rahmen vorliegender Studie konnte die Relevanz existenzanalytischer und logotherapeutischer Ansätze für die Unterstützung von Pflegepersonen bei der Stressbewältigung am Arbeitsplatz bestätigt werden. Hierbei konnten folgende drei Hauptdimensionen von Ressourcen zur Stressbewältigung am Arbeitsplatz identifiziert werden: „Empathiefähigkeit“, „Resilienz“ und „Erfolgserleben“. Diesen konnten jeweils weitere zwei Indikatoren zugeordnet werden: „Wertschätzung“ (p < 0,001), „Commitment“ (p = 0,022), „Durchhaltevermögen“ (p < 0,001), „Selbstwirksamkeit“ (p < 0,001), „Struktur“ (p = 0,018) und „Effizienz“ (p < 0,001). Darüber hinaus konnten signifikante Zusammenhänge hinsichtlich des „arbeitsbezogenen Sinnempfindens“ und des Empfindens von „Lebenszufriedenheit“ bestätigt werden (p < 0,001).

Schlussfolgerungen Die Relevanz des SBA-Modells zur psychotherapeutischen Unterstützung von Pflegepersonen bei der Stressbewältigung am Arbeitsplatz wurde bestätigt; des weiteren wurde die Bedeutung sinnzentrierten und werteorientierten Managements untermauert.

Publication History

Article published online:
26 May 2020