Gesundheitswesen 2020; 82(05): 478-479
DOI: 10.1055/s-0040-1709051
Vorträge und Poster

Ortsmitte. Wir gehören zusammen.

S Marchl
1   Styria vitalis,  Graz, Österreich
,
K Herberhold
1   Styria vitalis,  Graz, Österreich
,
G Malli
1   Styria vitalis,  Graz, Österreich
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Hintergrund„Leben“ findet aufgrund der Umsiedlung von Geschäften immer weniger in Orts- oder Siedlungskernen statt. Darunter leiden u.a. ältere BewohnerInnen, die emotional stärker ans Zentrum gebunden sind und durch fehlende Mobilität neuen Entwicklungen weniger gut folgen können. Das Projekt Ortsmitte (2019–2022) soll daher wenig genutzte Räume im Ortskern gemeinsam mit aktiven Älteren zu einem Ort der Begegnung umgestalten und das verbindende Thema Essen nutzen, um Nachbarschaft neu zu (er-)leben.

Beschreibung des Projektes Mittels aktivierender Gespräche wurde in der Pilotgemeinde Leibnitz der Bedarf in Bezug auf Treffpunkte für ältere Menschen erfragt, das Ergebnis anschließend präsentiert. Es folgt die Ausarbeitung von Themenschwerpunkten mit der Projektgruppe. Treffpunkt ist vorerst das örtliche Jugendzentrum, wo auch ein intergenerativer Austausch stattfindet. Die Expertise in Bezug auf soziale Leerstandsnutzung soll im Rahmen des Projektes wachsen, weshalb in einem zweiten Schritt das Projekt in zwei weitere Gemeinden mit Unterstützung regionaler Expertise aus der Pilotgemeinde transferiert wird. Begleitend dazu ist eine regional-nationale Transfergruppe von Stakeholdern entstanden, um Transferstrategien und -maßnahmen zur Unterstützung von Gemeinden und Kommunikation des Themas nach dem Managementzyklus der Gesundheitsförderung zu erarbeiten. Dies inkludiert die bedarfsgerechte Maßnahmenplanung, -umsetzung und -beurteilung. Zusätzlich werden 2020 Regionaltreffen zu „Leerstand schafft Begegnungsorte“ für die Gesunden Gemeinden der Steiermark organisiert.

Empfehlungen Soziale Leerstandsnutzung ist für Gemeinden definitiv ein großes, aber mit Hürden besetztes Thema. Es braucht viel Engagement um die Nutzung von Leerstand langfristig zu sichern. Hier ist eine lange Projektdauer von Vorteil, um eine eigenständige Entwicklung und Kontextualisierung in der Gemeinde zu ermöglichen und langfristig zu begleiten.



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Article published online:
26 May 2020

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