Gesundheitswesen 2020; 82(05): 478
DOI: 10.1055/s-0040-1709048
Vorträge und Poster

Gesunde Nachbarschaft: Geschichten und Talente der Vielfalt

S Bilalic
1   Stadtteilarbeit, Caritas der Erzdiözese Wien – Hilfe in Not, Wien, Österreich
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K Kirsch-Soriano da Silva
1   Stadtteilarbeit, Caritas der Erzdiözese Wien – Hilfe in Not, Wien, Österreich
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Hintergrund Immer mehr ältere Menschen leiden unter Einsamkeit und leben in sozialer Isolation, was sowohl die psychische, als auch die physische Gesundheit gefährdet. Das Eingebunden-Sein in soziale Netzwerke der Nachbarschaft kann aber positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben und wesentlich zur individuellen Lebensqualität beitragen. Daher zielt unser Projekt darauf ab, das Zusammenleben sowie eine nachhaltige, ressourcenorientierte Gesundheitsförderung in der Nachbarschaft zu ermöglichen, insbesondere unter Einbindung sozioökonomisch benachteiligter, älterer Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund.

Beschreibung des Projekts Das Projekt wird im Rahmen der FGÖ Initiative „Auf gesunde Nachbarschaft!“ in zwei Projektgebieten in Wien Favoriten und in der „Dreiersiedlung“ im Ortsteil Pottschach in Ternitz umgesetzt. Im Rahmen von Vernetzungsgesprächen mit lokalen AkteurInnen und aktivierenden Befragungen von BewohnerInnen wurden Wahrnehmungen zur Nachbarschaft, zu Bedarfslagen in Bezug auf das eigene Wohlbefinden und zu Ressourcen sowie Interessen und Fähigkeiten identifiziert. Partizipative Gestaltung und Durchführung von gemeinsamen Aktivitäten wie Erzählcafés, Stadtteilspaziergängen, Talente-Stammtischen und gesundheitsförderlichen Nachbarschaftsinitiativen bieten den BewohnerInnen die Möglichkeit ihre Geschichten, Erfahrungen, Erlebnisse, Fähigkeiten und Talente mit anderen TeilnehmerInnen zu teilen und weiterzugeben. Der soziale Austausch, der generationsübergreifende Dialog und das vielfältige Miteinander werden gefördert.

Empfehlungen Die vertiefende Erhebung von Bedarfen und Potenzialen aus Sicht der lokalen AkteurInnen und BewohnerInnen war die Basis für die Detailplanung der weiteren Projektaktivitäten und ermöglichte die Sichtbarkeit der Bedarfslagen und Ressourcen der Nachbarschaften. Durch die aufsuchende Arbeit konnten erste Kontakte und das Vertrauen zu den BewohnerInnen und lokalen AkteurInnen aufgebaut werden. Um das Selbstwertgefühl und die Selbstwirksamkeit der BewohnerInnen zu fördern, benötigt es einen ressourcenorientierten Zugang in der Gesundheitsförderung.



Publication History

Article published online:
26 May 2020

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