Gesundheitswesen 2020; 82(05): 476
DOI: 10.1055/s-0040-1709042
Vorträge und Poster

Stadtteilarbeit stärkt den sozialen Zusammenhalt und somit die Gesundheit in der Nachbarschaft

A Strauss
1   Arbeitskreis Stadtteilarbeit Graz, Graz, Österreich
2   JUKUS – Verein zur Förderung von Jugend, Kultur und Sport, Graz, Österreich
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W Kolger
1   Arbeitskreis Stadtteilarbeit Graz, Graz, Österreich
3   WIKI Kinderbetreuungs GmbH, Graz, Österreich
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E Hufnagl
1   Arbeitskreis Stadtteilarbeit Graz, Graz, Österreich
4   VEREIN ILLUSIONS – Koordinationsbüro für Soziokulturelle Projekte und Initiativen, Graz, Österreich
,
W Sellitsch
1   Arbeitskreis Stadtteilarbeit Graz, Graz, Österreich
5   SMZ Liebenau, Graz, Österreich
,
M Rainer
1   Arbeitskreis Stadtteilarbeit Graz, Graz, Österreich
6   Managerie e.U., Graz, Österreich
› Author Affiliations
 

Hintergrund Stadtteilarbeit ermöglicht Menschen gesellschaftliche Teilhabe und die Mitgestaltung des Lebens in der Stadt. Die Stärkung der sozialen, nachbarschaftlichen Netzwerke leistet einen wichtigen Beitrag für eine Gesellschaft des Miteinanders. Der Arbeitskreis Stadtteilarbeit Graz, der Zusammenschluss der Grazer Stadtteilzentren, Nachbarschafts- und Stadtteilprojekte – setzt sich für die Sicherung und Weiterentwicklung der Grazer Stadtteilarbeit ein.

Beschreibung des Projektes Stadtteilarbeit schafft niederschwellige, konsumfreie Begegnungsmöglichkeiten und Veranstaltungsorte für Menschen in ihrer Wohnumgebung. Ein Kennenlernen der Nachbar*innen resultiert in positivem subjektivem Sicherheitsempfinden, das gesundheitsfördernd wirkt. Weiters dienen die Zentren als Drehscheiben für konkrete Hilfestellungen oder Weitervermittlung an adäquate Stellen und Angebote. Stadtteilarbeit fokussiert Konfliktprävention und das Erlernen sozialer (Kommunikations-) Fähigkeiten und Haltungen. Zudem werden Ideen und Aktivitäten zur Selbstorganisation und gesellschaftlicher Partizipation unterstützt. Die Zielgruppen sind Bewohner*innen aller Altersstufen der jeweiligen Stadtteile, viele leben unter schwierigen sozioökonomischen Bedingungen. Die Stadtteil- und Nachbarschaftszentren konstituierten sich in Graz insbesondere in Gegenden in denen die vorhandenen Ressourcen nicht ausreichen, um ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten. Dieser erhöhte Unterstützungsbedarf wird von professionellen Mitarbeiter*innen anforderungsgerecht gedeckt. Über Niederschwelligkeit und Kontinuität, den zentralen Prämissen, ist der Zugang zu Zielgruppen möglich, die in vielen Bereichen und Projekten (siehe Präventions-Dilemma), als schwer erreichbar gelten. Funktionierende nachbarschaftliche Netzwerke wirken nachweislich positiv auf die Gesundheit, mit ihren nachbarschaftsspezifischen Angeboten leistet Stadtteilarbeit einen bedeutenden Beitrag zur Gesundheitsförderung marginalisierter Bevölkerungsgruppen.

Empfehlungen Förderung und Etablierung von wohnortnahen, niederschwelligen Angeboten, die nachbarschaftliche Begegnungen fördern, soziale Sicherheit und gesellschaftliche Teilhabe unterstützen und so einen wesentlichen Pfeiler zur Steigerung von Lebensqualität und Gesundheit darstellen.



Publication History

Article published online:
26 May 2020

© Georg Thieme Verlag KG
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