Gesundheitswesen 2020; 82(05): 475
DOI: 10.1055/s-0040-1709040
Vorträge und Poster

Gesund bleiben als Studierende – Was kann die Universität tun? Ein Beispiel am Peer2Peer-Programm der Medizinischen Universität Graz.

V Christian
Department of Medical Psychology and Psychotherapy, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich
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Hintergrund Gesundheit im biopsychosozialen Sinne zu erhalten sowie mit gesundheitlichen Belastungen adäquat umzugehen, ist insbesondere für Mitglieder der Gesundheitsberufe bzw. im Gesundheitsbereich von essentieller Wichtigkeit. Dies einerseits im Sinne der eigenen bspw. Psychohygiene wie auch für die weiterführenden Konsequenzen bei schlechter persönlicher Gesundheit für die Patient/-innen-Versorgung. Um bereits früh eine Sensibilisierung hinsichtlich der eigenen Kompetenzen im Umgang mit insbesondere psychosozialen Herausforderungen zu ermöglichen sowie den Umgang mit den eigenen Ressourcen zu stärken, versucht das Peer2Peer-Programm an der Medizinischen Universität Graz bereits während des Studiums Studierende aus- und weiterzubilden.

Projektbeschreibung Anhand von vier Schwerpunkten (psychosoziale Krisenintervention, Stressbewältigung, Mentoring, gesundheitsförderliche/präventive Weiterbildung) werden Studierende der Medizinischen Universität Graz durch speziell ausgebildete Studierende (Peers; im Sommersemester 2020–14 Studierende) in Fragen der psychosozialen Gesundheit betreut und geschult. Dies umfasst einen zweimalwöchentlich stattfindenden Journaldienst zur Beratung in krisenhaften Situationen, die Abhaltung von Workshops (bspw. Lerntechniken, Entspannungsmethoden, Yoga), ein Wahlfachangebot (Psychosoziale Krisenintervention und Stressbewältigung; Medical Humanities) sowie ein Gruppenmentoring für Erstsemestrige (Fokus soziale Einbettung an der Universität). Weiterführend werden auch Forschungsprojekte mit Fokus auf die Studierendengesundheit lokal wie international durchgeführt.

Diskussion Die Erfahrungen des Programmes zeigen eine hohe Notwendigkeit Studierende der Gesundheitsberufe bereits früh hinsichtlich psychosozialer Belastungen, die im privaten wie beruflichen Umfeld auftreten können, zu sensibilisieren. Adäquater Umgang mit diesen kann dabei einen großen Einfluss sowohl auf die eigene Gesundheit – im Studium wie im späteren Beruf – wie auch auf jene der anvertrauten Patientinnen und Patienten (Umgang in Krisen, Arzt-Patienten-Kommunikation, Einbeziehung biopsychosozialer Faktoren in Therapie und Begleitung) haben.



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Article published online:
26 May 2020

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