Gesundheitswesen 2020; 82(05): 474
DOI: 10.1055/s-0040-1709038
Vorträge und Poster

Gesundheitsmanagement im Krankenhaus - Best practice

M Drexel
1   Krankenhaus der Elisabethinen GmbH, Graz, Österreich
,
E Noehammer
2   UMIT – Private University for Health Sciences, Medical Informatics and Technology, Hall in Tirol, Österreich
,
H Stummer
2   UMIT – Private University for Health Sciences, Medical Informatics and Technology, Hall in Tirol, Österreich
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Hintergrund: In Gesundheitseinrichtungen ist viel Wissen zu Gesundheit verfügbar, wird aber häufig nur eingeschränkt auch für MitarbeiterInnen verwendet. Die herausfordernden Arbeitsbedingungen und resultierende Belastungserfahrungen können zu hoher Fluktuation führen, die in letzter Konsequenz die Versorgungssicherheit gefährdet. Gesundheitsmanagement in umfassender Form zu implementieren zeigt sich als relevanter Ansatzpunkt, ist aber wegen vorherrschender Routinen, Hierarchien, zeitlichen und finanziellen Einschränkungen oft schwer umsetzbar. Das Best-Practice Beispiel gibt an Hand eines erfolgreichen Beispiels Erfolgsfaktoren weiter.

Methoden Basierend auf verfügbaren MitarbeiterInnenzufriedenheitsdaten, einem Familienaudit sowie qualitativen und quantitativen Befragungen zur MitarbeiterInnengesundheit wurde ein partizipatives Projektdesign etabliert und für Co-Creation und Implementierung von Gesundheitsmanagement in einem Ordenskrankenhaus in Graz verwendet. Sehr unterschiedliche Individualverhalten- und Settingbasierte Angebote wurden erstellt, die alle Gesundheitsdimensionen, verschiedene Interessen, Dienstzeiten, Schwierigkeitsgrade etc. abbilden.

Ergebnisse Die Daten zur Belastung am Arbeitsplatz, Zufriedenheit und Ressourcen zeigen deutliche Verbesserungen (2019 vs. 2014), die individuelle Gesundheitskompetenz benötigt noch Interventionen. Der Informationsgrad über das Angebot (80%) und die Zufriedenheit mit dem Gesundheitsmanagement (77 %) sind hoch, für 79 % ist die Teilnahme leicht, 42 % nehmen teil. Der Zufriedenheitsgrad hängt vom Arbeitszeitmodell ab, hier sind weitere Verbesserungen nötig. Eine eigene Stabstelle wurde gebildet, die Gesundheitsmanagement in der Organisationsstruktur verankert.

Fazit: (a) Auf organisationaler Ebene führte (1) die Ressourcenschonung durch Basierung auf verfügbaren und neuen Daten sowie (2) die Unterstützung durch die Führungsebenen zu hoher interner Glaubwürdigkeit. (b) Bgzl. Programmdesign führte ein (1) hoch partizipativer, (2) wissenschaftlich validierter Ansatz, (3) die Kombination von div. Setting- und Verhaltensorientierten Angeboten und (4) die Sicherstellung von kurz-, mittel- und langfristigen Programmauswirkungen zu sehr positiven Resultaten.



Publication History

Article published online:
26 May 2020

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