Gesundheitswesen 2020; 82(05): 468-469
DOI: 10.1055/s-0040-1709016
Vorträge und Poster

Bundesweite Angebote zur Adipositastherapie bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Österreich

J Bhardwaj
1   SIPCAN – Initiative für ein gesundes Leben, Elsbethen, Österreich
2   Universität Wien, Wien, Österreich
,
J König
2   Universität Wien, Wien, Österreich
,
M Wakolbinger
3   Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
,
F Hoppichler
1   SIPCAN – Initiative für ein gesundes Leben, Elsbethen, Österreich
,
M Schätzer
1   SIPCAN – Initiative für ein gesundes Leben, Elsbethen, Österreich
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Hintergrund In Anbetracht der aktuellen Adipositas-Prävalenz ist eine laufende Erhebung der Therapieangebote in Österreich von hoher Relevanz. Um auch Veränderungen und Entwicklungen darzulegen wurde der Status quo mit dem früheren Angebotsspektrum verglichen.

Methoden Anknüpfend an Erhebungen von Betreuungsstrukturen und ihren Therapieangeboten für Menschen mit Übergewicht und Adipositas seit 2005 wurde in Form eines Querschnittdesigns im Zeitraum 11.2017–01.2018 der Ist-Zustand erhoben. Insgesamt konnten österreichweit 205 Institutionen mittels Online-Befragung zu quantitativen Eckpunkten und qualitativen Aspekten erfasst werden.

Ergebnisse Therapieangebote für Minderjährige wurden von 62 % und für Erwachsene von 85 % der Institutionen angeboten. In 74 % der Institutionen wurde eine Ernährungs-, in 31 % eine Bewegungs- und in 31 % eine Verhaltenstherapie durchgeführt. Operative Behandlungsmethoden fanden in 15 % der Einrichtungen statt. 44 % boten zusätzlich eine Leistung im Präventionsbereich an. 69 % der Befragten gaben an nach evidenzbasierten Leitlinien zu arbeiten, wobei die S3-Leitlinie Prävention und Therapie der Adipositas am häufigsten (85 %) genannt wurde. Der Anteil an interdisziplinär oder anderweitig kooperativ arbeitenden Institutionen lag bei 75 % bzw. 49 %. Seit 2005 ist ein Trend hin zu exklusiver Einzeltherapie (Angebot von Einzel- bzw. Gruppentherapie in 90 % bzw. 45 % der Institutionen), laufenden Einrichtungen (95 %) sowie individuell wählbaren Einstiegsterminen (86 %) und Zeitrahmen (77 %) beobachtbar.

Schlussfolgerungen Gegenwärtig scheinen die Strukturen österreichweit vielfältig. Um den Versorgungsstand fortlaufend dokumentieren zu können, ist zu empfehlen die weitere Entwicklung des Betreuungsangebots weiter zu erheben.



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Article published online:
26 May 2020

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