Gesundheitswesen 2020; 82(05): 466-467
DOI: 10.1055/s-0040-1709009
Vorträge und Poster

Ergebnis-Monitoring der Gesundheitsziele Österreich

R Griebler
Gesundheit Österreich GmbH, Wien, Österreich
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Hintergrund Die zehn „Gesundheitsziele Österreich“ wurden in einem Health-in-All-Policies-Prozess entwickelt. Bis zum Jahr 2032 geben sie einen Orientierungsrahmen für mehr Gesundheit in Österreich. Seit 2013 werden die Gesundheitsziele (GZ) in Österreich schrittweise umgesetzt und durch ein Monitoring begleitet.

Methode Das Ergebnis-Monitoring beobachtet Entwicklungen zu den bisher festgelegten Ergebnis-Indikatoren. Dabei stehen zeitliche Entwicklungen im Fokus, wobei der Beobachtungszeitraum (2006 bis 2014) als „Baseline-Trend“ für künftige Beobachtungen fungiert. Pro Indikator werden neben dem generellen Trend auch Geschlechter- und Bildungsunterschiede in ihrer Entwicklung betrachtet und regionale Unterschiede in den Blick genommen. Vergleiche mit anderen EU-Ländern dienen als zusätzliche Benchmarks. Zur Bewertung bisheriger Entwicklungen wird eine qualitative Gesamteinschätzung vorgenommen.

Ergebnisse Die Ergebnisse verdeutlichen, dass es in allen Bereichen Entwicklungspotenziale gibt: Zwischen 2006 und 2014 haben sich nur 25 % der bislang 55 festgelegten Ergebnis-Indikatoren positiv entwickelt. In puncto Chancengerechtigkeit hat es die meisten Verbesserungen bei den Geschlechterunterschieden gegeben, deutlich weniger bei den Bildungsunterschieden und kaum positive Entwicklungen bei den regionalen Unterschieden. Im EU-Vergleich schneidet Österreich bei 15 von 35 Indikatoren (43 %) gut ab. Bei einigen Indikatoren lassen sich allerdings – entgegen dem EU-Trend – keine Verbesserungen erkennen. Die Ergebnisse bestätigen damit die Relevanz der GZ und dokumentieren die Entwicklung vor der Einführung der GZ.

Schlussfolgerungen Das Monitoring zeigt gesamtgesellschaftliche Handlungsfelder von gesundheitspolitischer Bedeutung auf. Es liefert damit Steuerungsimpulse und Entscheidungsgrundlagen für Politik und Verwaltung, für das GZ-Plenum sowie für die intersektoralen Arbeitsgruppen und trägt so zur strategischen Steuerung, zu optimierten Strategie- und Maßnahmenplänen und zu einer zielgerichteten Weiterentwicklung des Gesamtprozesses bei.



Publication History

Article published online:
26 May 2020

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