Gesundheitswesen 2020; 82(05): 463
DOI: 10.1055/s-0040-1708998
Vorträge und Poster

Evaluation der „H2NOE-Wasserschulen“ in Niederösterreich

U Griebler
Cochrane Österreich, Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation, Donau-Universität Krems, Krems, Österreich
,
V Titscher
Cochrane Österreich, Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation, Donau-Universität Krems, Krems, Österreich
,
L Affengruber
Cochrane Österreich, Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation, Donau-Universität Krems, Krems, Österreich
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Hintergrund Um das Trinkverhalten an niederösterreichischen Volksschulen zu verbessern, hat die Initiative Tut gut! das Projekt „H2NOE-Wasserschule“ im Schuljahr 2018/2019 als Pilotprojekt gestartet. Das Department für evidenzbasierte Medizin und Evaluation führt die begleitende Evaluation durch. Die Interventionsschulen erhalten eine kostenlose Wasserflasche für jedes Kind, einen Informationsworkshop für Lehrkräfte sowie Unterrichtsmaterialien.

Methoden In einer Interventionsstudie mit Kontrollgruppe im Vorher-Nachher-Design wurde überprüft, ob die „H2NOE-Wasserschule“ zu einer Veränderung des Trinkverhaltens der SchülerInnen führen kann. Alle Kinder der 3. Schulstufe in den 22 Interventionsschulen (IG) und 32 Kontrollschulen (KG) wurden mittels Papier-Bleistift Fragebogen im Herbst 2018 und im Juni 2019 befragt. Die Ergebnisse zum Getränkekonsum wurden mittels Mehrebenenanalysen mit Berücksichtigung der Cluster auf Klassenebene ausgewertet.

Ergebnisse Insgesamt lagen zur Baseline Daten von 1242 und am Ende der Intervention von 1164 SchülerInnen vor. Der Konsum von Leitungswasser pro Tag verbesserte sich in beiden Gruppen in ähnlicher Weise: in der IG von 4,1 Gläser (95 % KI 3,8-4,3) auf 4,7 (4,5-5,0) und in der KG von 3,1 Gläser (95 % KI 2,9-3,4) auf 3,9 (3,6-4,2). Der Limonadenkonsum blieb in beiden Gruppen stabil, aber der Saftkonsum verringerte sich in der IG im Vergleich zur KG.

Schlussfolgerungen Die Kinder in den Interventionsschulen haben nach 1 Schuljahr als „Wasserschule“ mehr Leitungswasser getrunken als am Beginn. Dies zeigte sich allerdings auch in den Kontrollschulen. Die Messung der Trinkgewohnheiten in der KG war eventuell Intervention genug, um Veränderungen zu erzielen oder um Projekte in den Schulen anzustoßen. Die unterschiedlichen Jahreszeiten bei der Messung (Herbst und Frühsommer) könnten Einfluss auf die Ergebnisse haben.



Publication History

Article published online:
26 May 2020

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