Soziale Teilhabe von Menschen mit Demenz im Pflegeheim

Hintergrund Die Lebenswelt von Pflegeheimbewohner*innen mit Demenz beschränkt sich fast ausschließlich auf ihr Zimmer. Dies lässt neben einem geringen Ausmaß an körperlicher Aktivität und kognitiven Stimuli, auch auf mangelnde sozialer Teilhabe in der Alltagswelt von Pflegeheimbewohner*innen mit Demenz schließen. Bislang existieren jedoch lediglich einige wenige Studien, die sich mit sozialer Eingebundenheit und Freundschaften dieser Zielgruppe befassen. Auch wenn es im Pflegeheimalltag scheinbar die Möglichkeit für Bewohner*innen gäbe, miteinander in soziale Interaktion zu treten, ist dies real nicht der Fall: Beobachtungsstudien zeigen, dass sich Bewohner*innen auch wenn sie sich in Gemeinschaftsräumen aufhalten, meist schweigend nebeneinandersitzen und auch im Rahmen von strukturierten Aktivitäten keine Interaktionen zwischen ihnen stattfinden. Somit ist es wenig überraschend, dass nahe Beziehungen zwischen Pflegeheimbewohner*innen selten sind, wenngleich sie diese Freundschaften als im höchsten Maße wichtig für ihre Lebensqualität im Pflegeheim ansehen.

Beschreibung des Projektes Die Lebenswelt der stationären Langzeitpflege so zu gestalten, dass sie die Gesundheit fördert und Menschen dazu befähigt ihre Gesundheitspotentiale zu nutzen, ist übergeordnetes Ziel des Projekts CaRe∙source. Das Projekt wird in 6 Einrichtungen im Großraum München durchgeführt. Im Rahmen einer Ist-Analyse wird die soziale Eingebundenheit von Pflegeheimbewohner*innen mit Demenz anhand einer Sozialen-Netzwerk-Analyse und Beobachtungsprotokollen untersucht, um davon abgeleitet Maßnahmen zur Förderung der psychosozialen Gesundheit zu entwickeln, pilotieren und deren Wirksamkeit und Umsetzbarkeit zu evaluieren. Im Rahmen des Kurzvortrags werden erste Ergebnisse aus den Erhebungen präsentiert.

Empfehlungen Maßnahmen zur Förderung der sozialen Teilhabe sind ein vielversprechender Ansatz, um die psychosoziale Gesundheit und Lebensqualität von Pflegheimbewohner*innen mit Demenz zu fördern.

Publication History

Article published online:
26 May 2020