Nuklearmedizin 2020; 59(02): 196
DOI: 10.1055/s-0040-1708433
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluation unterschiedlicher Methoden zur Bestimmung des Bohrlochfaktors für Tc-99 m

S Lang
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Nuklearmedizin, Frankfurt am Main
,
WT Kranert
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Nuklearmedizin, Frankfurt am Main
,
C Stark
2   Technische Hochschule Mittelhessen, Fachbereich LSE, Gießen
,
B Bockisch
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Nuklearmedizin, Frankfurt am Main
,
M Fiebich
2   Technische Hochschule Mittelhessen, Fachbereich LSE, Gießen
,
F Grünwald
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Nuklearmedizin, Frankfurt am Main
,
C Happel
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Nuklearmedizin, Frankfurt am Main
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Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Der Bohrlochfaktor (BF) ist das Verhältnis aus im Aktivimeter gemessener Aktivität und im Bohrloch gemessener Zählrate. Seine Bestimmung ist im Rahmen der halbjährlichen QK gefordert, eine genaue Messvorschrift ist allerdings nicht vorgegeben. Ziel war es, verschiedene Methoden zur Bestimmung des BF hinsichtlich Genauigkeit, Handhabbarkeit und Strahlenschutz zu vergleichen um eine begründete Durchführungsempfehlung zu geben.

Methodik/Methods Es wurden 3 Methoden (je 10 Messreihen) evaluiert: A) Verdünnungsreihe von 1:1.000 in je 1 ml H2O in 3 Schritten B) Verdünnung von 1:1.000 durch Zugabe von 1 ml Aktivität in 999 ml H2O C) Herstellung einer geeigneten Messprobe durch Abklingen. Für die Messungen wurde eine Volumenaktivität von 5 kBq/ml (Totzeit am Bohrlochmessplatz (BM) ~ 2 %) angestrebt. Zur Durchführung wurden ein BM mit angeschlossenem Multikanalanalysator (Dr.Westmeier GmbH) und ein Aktivimeter ISOMED 2020 (MED) verwendet. Die Messzeit am BM betrug je 60 s. Die Berechnung des BF erfolgte anhand der zerfallskorrigierten Aktivität und der UG-korrigierten Zählrate im Tc-99 m-Peak (140 keV +/- 20 %). Der Vergleich erfolgte durch Berechnung der jeweiligen Mittelwerte (MW) und der relativen Standardabweichungen der 3 Methoden.

Ergebnisse/Results Die Auswertung der jeweils 10 Messreihen pro Methode ergab für Methode A) einen MW des BF von 48.302 cpm/kBq +/- 6,6 %, Methode B) zeigte einen MW von 47.220 cpm/kBq +/- 1,9 % und Methode C) ergab einen MW von 46.696 cpm/kBq ± 1,1 %. Die maximalen Abweichungen der BF der einzelnen Methoden betrugen 13 % (A), 2,4 % (B) und 2,1 % (C).

Schlussfolgerungen/Conclusions Aufgrund der einfachsten praktischen Durchführung, der niedrigsten Kontaminationsgefahr sowie der höchsten Genauigkeit ist Methode C (Abklingen) gegenüber den beiden anderen Methoden zu favorisieren. Zudem gehen Vorbereitung und Durchführung hier am schnellsten. Methode B (Verdünnung in 1 l) birgt das größte Kontaminationspotenzial und ist hinsichtlich Handhabung und Vorbereitungszeit unterlegen. Methode A (Verdünnungsreihe) ist am fehleranfälligsten.