Nuklearmedizin 2020; 59(02): 192-193
DOI: 10.1055/s-0040-1708423
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MTRA-Vorträge I
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss einer kameraspezifischen Normaldatenbank für die semiquantitative Analyse zur Parkinson-Diagnostik: CZT- versus NaI-Detektoren

F Schau
1   Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
F Thiele
1   Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
J Rogasch
1   Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
R Hoehne
1   Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
H Amthauer
1   Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
I Schatka
1   Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
,
C Lange
1   Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Nuklearmedizin, Berlin
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Zur Diagnostik von neurodegenerativen Parkinsonsyndromen mittels DaTSCAN™ erfolgt unterstützend zur visuellen Beurteilung eine semiquantitative Auswertung. Deren diagnostische Genauigkeit hängt von diversen Faktoren ab, u.a. vom Normkollektiv. Ziel der Arbeit ist die Etablierung und Validierung einer Normaldatenbank (NDB) für eine Halbleiterkamera, für die bislang nur NDB von NaI-Detektordatensätzen zur Verfügung stehen.

Methodik/Methods Prospektive Studie mit 73 Patienten (Alter, Median [IQR]: 67 [60-75] Jahre), welchen 180 [177-185] MBq I-123-Ioflupan appliziert wurde. Die SPECT-Aufnahmen erfolgten an einer CZT-Doppelkopfkamera (GE Discovery NM/CT 670 CZT) 3,5 [3,1-3,9] h p.i. mit einer Messzeit von 30 s pro Winkelschritt (3°). Auswertung basierend auf visueller Beurteilung und mittels DaTQUANT™. Dabei wurden 31 Patienten als visuell unauffällig identifiziert und als weiteres Normkollektiv für die neue, kameraspezifische CZT-NDB in DaTQUANT eingepflegt. Es erfolgte eine Auswertung der verbleibenden (visuell auffälligen) Patienten mit beiden NDB zur Bestimmung von z-Scores (n = 42).

Ergebnisse/Results Über die CZT-NDB zeigen die Patienten in der semiquantitativen Auswertung stärker (negativ) ausgeprägte z-Scores verglichen zur NaI-NDB (Hinzunahme des z-Score der stärker betroffenen Hemisphäre). Die z-Score Differenz beträgt -1.22±0.37 bzw. -0.70±0.46 für das gesamte bzw. posteriore Putamen (gepaarter t-Test, p<0.001). Bei 7/42 Patienten ergibt sich eine Diskordanz zwischen den Befunden beider NDB, wenn z<-2,5 (gesamtes Putamen) zur Dichotomisierung verwendet wird.

Schlussfolgerungen/Conclusions Im Vergleich zur NaI-NDB erscheinen die CZT-basierten z-Scores sensitiver für die Beurteilung der Dopamintransporter-Verfügbarkeit, was auf optimierte Abbildungseigenschaften der CZT-Detektoren zurückgeführt werden kann. Allerdings muss sowohl für das Normkollektiv, als auch bei den 7 diskordanten Fällen, der klinische Verlauf kontrolliert werden, um eine sichere Aussage treffen zu können.