Nuklearmedizin 2020; 59(02): 491
DOI: 10.1055/s-0040-1708418
Wissenschaftliche Poster
Neurologie II
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Versorgungsstudie Demenz Berlin-Brandenburg (VDBB) Epidemiologische Untersuchung zum Einfluss der Diagnostik nach Biomarker-Kriterien auf die Behandlungsstrategie von Patienten mit kognitiven Störungen im Sinne der wissensgenerierenden Medizin

K Mohnike
1   DTZ Berlin, Diagnostik und Interventionelle Onkologie, Berlin
,
BJ Krause
2   Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Rostock
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Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Ziel dieser prospektiven Pilotstudie ist es, den Einfluss einer frühzeitigen Diagnosesicherung nach Biomarkerkriterien (PET/MRT) bei kognitiven Störungen unklarer Ätiologie auf das Patientenmanagement (Therapieplan) und anderer patientenrelevanter Behandlungsergebnisse zu ermitteln.

Methodik/Methods Versorgung in Berlin und Brandenburg. Insgesamt wurden 41 Patienten in 7 Zentren (niedergelassene Psychiater und Neurologen) mit Spezialisierung im Bereich Demenz eingeschlossen. Die Diagnostik nach Biomarker-Kriterien mit Amyloid-PET wurde an 1 Zentrum durchgeführt. Insgesamt sind pro Patient 5 study-visits geplant worden, pre-study-visit 1 = Baseline-Untersuchung; pre-study-visit 2 = Auswertung der Diagnostik nach klinischen Kriterien, dann Entscheidung zur Diagnostik nach Biomarker-Kriterien; study- visit 3 = Auswertung der Untersuchung nach Biomarker-Kriterien und Anpassung des Therapieplanes. 2 visits nach 12 bzw. 24 Monaten. Die Beobachtungsdauer/Patient beträgt 24 Monate.

Ergebnisse/Results Die Interimsanalyse der 41 eingeschlossenen Patienten zeigte, dass bei bis zu 40 % die Verdachtsdiagnose nach klinischen Kriterien, die aus dem neuropsychologischen Instrumentarium und der MRT-Bildgebung bestand, nach Durchführung der PET/MR geändert wurde, bei der Mehrheit wurde eine AD ausgeschlossen mit entsprechenden therapeutischen Konsequenzen.

Schlussfolgerungen/Conclusions Diese vorläufigen Ergebnisse einer regionalen, multizentrischen Versorgungsstudie weisen auf ein großes Potenzial der PET/MR in der (Ausschluss-)- Diagnostik der AD mit therapeutischen Konsequenzen hin.