Nuklearmedizin 2020; 59(02): 181
DOI: 10.1055/s-0040-1708394
Wissenschaftliche Poster
Theranostics
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Retrospektive Analyse der Lu-177-PSMA-Radioliganden-Therapie: Korrelation der Tumordosen mit dem Therapieansprechen

L Zemniece
1   Pauls Stradiņš Universitätsklinik, Institut für Radiologie, Riga, Lettland
,
OS Großer
2   Universitätsklinik Magdeburg, Bereich Nuklearmedizin, Klinik für Radiologie and Nuklearmedizin, Magdeburg, Deutschland
,
D Kupitz
2   Universitätsklinik Magdeburg, Bereich Nuklearmedizin, Klinik für Radiologie and Nuklearmedizin, Magdeburg, Deutschland
,
J Wüstemann
2   Universitätsklinik Magdeburg, Bereich Nuklearmedizin, Klinik für Radiologie and Nuklearmedizin, Magdeburg, Deutschland
,
P Genseke
2   Universitätsklinik Magdeburg, Bereich Nuklearmedizin, Klinik für Radiologie and Nuklearmedizin, Magdeburg, Deutschland
,
MC Kreißl
2   Universitätsklinik Magdeburg, Bereich Nuklearmedizin, Klinik für Radiologie and Nuklearmedizin, Magdeburg, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Ziel dieser Studie war die retrospektive Korrelation der Ergebnisse der Dosimetrie der Lu-177-PSMA-Radioliganden-Therapie (RLT) bei fortgeschrittenem Prostatakarzinom mit dem Therapieansprechen und Nebenwirkungen.

Methodik/Methods 16 Patienten mit insgesamt 48 Zyklen Lu-PSMA-617-RLT wurden eingeschlossen. Die PSA-Werte vor, während und nach der Therapie sowie das Ga-68-PSMA11-PET/CT nach 2 und 4 Zyklen wurden zur Beurteilung des Therapieansprechens herangezogen. Es erfolgte eine Einteilung des Ansprechens als „complete response“ (CR), „partial response“ (PR), „mixed response“ (MR), „stable disease“ (SD) oder „progressive disease“ (PD). Zusätzlich Dokumentation der Nebenwirkungen. Dosimetrie wurde mittels planarer Szintigraphie 2–168 h und mittels SPECT/CT 24 h nach der Therapie sowie mittels Blutdosimetrie 20 Min-168 h nach RLT durchgeführt. Die Tumordosen wurden mit dem Therapieansprechen korreliert.

Ergebnisse/Results Der mediane initiale PSA-Wert vor RLT betrug 286,4 ng/ml (Spannweite:0,68–2262). Klassifikation durch Best-PSA-Response: CR 0; PR 10; SD 3; PD 2 Patienten. Nach dem zweiten Zyklus RLT erhielten 13 Patienten zum Re-Staging ein PSMA-PET/CT: CR 0; PR 7; SD 0; PD 4; MR 2 Patienten. Nach 4 Zyklen RLT hatten 7 Patienten ein weiteres PSMA-PET/CT: CR 0; PR 4; SD 0; PD 3; MR 0 Patienten. Die mittlere Aktivität pro Zyklus betrug 5.99 (Spannweite 5.26–12) GBq. Die mediane Knochenmarkdosis des 1., 2., 3. und 4. Zyklus betrug 0.04; 0.03; 0.02; 0.03 Gy/GBq und die mediane Tumordosis 0.99; 0.55; 0.33; 0.23 Gy/GBq. In 19  % (n = 3) der Fälle trat eine Grad-III-Lymphopenie auf. Insgesamt zeigte sich nur eine signifikante Korrelation zwischen PSA-best-response und der Tumordosis der Metastase mit dem höchsten PSMA-Uptake während des ersten Therapiezyklus (p = 0,032, r = −0.57).

Schlussfolgerungen/Conclusions Nur einer von vielen dosimetrischen Parameter korrelierte mit dem Therapieansprechen. Die Vorhersage des Therapieansprechens anhand der Dosimetrie allein ist nur begrenzt möglich. Es besteht ein möglicher Einfluss der RLT auf eine Knochenmarksdepression.