Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0040-1708346
Krankheitsverlauf und Outcome bei Patienten mit einem gering differenzierten Schilddrüsenkarzinom
Publication History
Publication Date:
08 April 2020 (online)
Ziel/Aim Beim gering differenzierten Schilddrüsenkarzinom (PDTC) handelt es sich um eine seltene, aber aggressive Variante des Schilddrüsenkarzinoms. Ziel war es den Krankheitsverlauf und das Outcome dieses Patientenkollektivs zu untersuchen.
Methodik/Methods Die klinischen Daten von 45 Patienten mit einem PDTC wurden ausgewertet. Das klinische Outcome (Krankheitsnachweis, ED vs. kein Krankheitsnachweis, NED) wurde zu drei Zeitpunkten evaluiert (erste Kontrolle nach Radiojodtherapie, während des Follow-ups und letztes Follow-up). NED wurde definiert als Thyreoglobulin < 0,5 ng/ml, unauffällige zervikale Sonographie/Radiojoddiagnostik/FDG-PET/CT. Mittels der multivariaten Cox-Regression wurden Risikofaktoren für die tumorspezifische Mortalität identifiziert.
Ergebnisse/Results 16/45 Patienten zeigten nach der 1. bzw. spätestens nach der 2. Radiojodtherapie NED. Von diesen zeigte lediglich einer ein biochemisches Rezidiv. Insgesamt fanden sich bei 15/16 Patienten dieser Subgruppe bei der letzten Kontrolle NED und keine tumorspezifische Mortalität. Davon abzugrenzen sind 29 Patienten, welche bei der ersten Kontrolle ED hatten. Hier konnte lediglich ein Patient kurativ im Follow-up behandelt werden und zeigte eine komplette Remission beim letzten Kontrolltermin. 28/29 Patienten hatten zum letzten Follow-up ED. Am Ende der Studie waren 39% dieser Subgruppe krankheitsspezifisch verstorben. In der multivariaten Analyse konnte ein positiver M-Status und Alter bei Therapiebeginn >55 Jahren als Einfluss auf das krankheitsspezifische Überleben identifiziert werden.
Schlussfolgerungen/Conclusions Anhand des Outcomes in der 1. Kontrolle lässt sich der Krankheitsverlauf vorhersagen. Patienten mit ED in der 1. Kontrolle müssen engmaschiger nachgesorgt werden. Insbesondere sollten Patienten mit Alter bei Therapiebeginn >55 Jahre und positivem M-Status aggressiver therapiert und nachgesorgt werden.