Nuklearmedizin 2020; 59(02): 161-162
DOI: 10.1055/s-0040-1708338
Wissenschaftliche Poster
Theranostics: Endokrin
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Systematische Erfassung sonographischer Veränderungen von autonomen Schilddrüsenknoten nach Radioiodtherapie mittels Thyroid Imaging Reporting And Data System (TIRADS)

S Schenke
1   Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
,
J Wüstemann
1   Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
,
M Zimny
2   ÜBAG für Nuklearmedizin Hanau, Standort Hanau, Hanau
,
P Genseke
1   Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
,
MC Kreißl
1   Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
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Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim TIRADS Klassifikationen erlauben eine Malignitätsabschätzung von Schilddrüsenknoten anhand sonographischer Eigenschaften. Bislang existieren nur wenig Daten darüber, wie sich Knoten nach einer Behandlung sonographisch verändern. Ziel der Studie war es, die Veränderungen von autonomen Adenomen nach Radioiodtherapie (RIT) mittels TIRADS systematisch zu erfassen.

Methodik/Methods Retrospektive Auswertung von Patienten mit unifokaler Autonomie, die zwischen 2016 und 2018 mit einer RIT behandelt wurden und von denen eine Verlaufskontrolle nach 6 und mindestens 12 Monaten posttherapeutisch vorlag. Jeder Knoten wurde prätherapeutisch und bei jedem Follow-up nach Kwak- und EU-TIRADS (in low, intermediate und high risk Knoten) klassifiziert.

Ergebnisse/Results Insgesamt wurden 68 Knoten eingeschlossen, die mit 539 MBq (223 – 1560 MBq) I-131 therapiert wurden. Die erzielte Herddosis lag bei 336 Gy (107 – 699 Gy). Im Verlauf änderten sich signifikant die Echogenität und die Zusammensetzung der Knoten, zudem nahm der Anteil an Verkalkungen signifikant zu. Daraus resultierte eine Reduktion von den prätherapeutisch nach Kwak- bzw. EU-TIRADS als low risk klassifizierten Knoten (69% bzw. 54%) zu posttherapeutisch 41% bzw 25%. Der Anteil der high und intermediate risk Knoten stieg bis zum letzten FU von 31% auf 59% (Kwak) bzw. 46% auf 75% (EU).

Schlussfolgerungen/Conclusions Als Folge einer RIT können benigne autonome Knoten sonographisch als Hochrisikoknoten gemäß TIRADS imponieren. Vor einer Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse ist eine Anamnese (u.a.) bezüglich einer zurückliegenden RIT essentiell um unnötige Interventionen zu vermeiden.