Nuklearmedizin 2020; 59(02): 161
DOI: 10.1055/s-0040-1708336
Wissenschaftliche Poster
PET, SPECT & Co. III
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Effekte eines Zyklus Actinium-225-PSMA-617 (AcPSMA) auf die Speicheldrüsen-vorläufige Ergebnisse

B Feuerecker
1   Klinikum rechts der Isar, Nuklearmedizin, München
,
A Gafita
1   Klinikum rechts der Isar, Nuklearmedizin, München
,
R Tauber
2   Klinikum rechts der Isar, Urologie, München
,
CD Alessandria
1   Klinikum rechts der Isar, Nuklearmedizin, München
,
C Seidl
1   Klinikum rechts der Isar, Nuklearmedizin, München
,
F Bruchertseifer
3   European Commission, Joint Research Centre, Directorate for Nuclear Safety and Security, Karlsruhe
,
M Retz
2   Klinikum rechts der Isar, Urologie, München
,
W Weber
1   Klinikum rechts der Isar, Nuklearmedizin, München
,
A Morgenstern
3   European Commission, Joint Research Centre, Directorate for Nuclear Safety and Security, Karlsruhe
,
M Eiber
1   Klinikum rechts der Isar, Nuklearmedizin, München
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Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Die Anwendung von AcPSMA bei metastasiertem kastrationsresistenten Prostatacarcinom (mCRPC) stellt eine Behandlungsmöglichkeit dar, wenn bereits alle leitliniengemäßen Therapien erfolglos waren. Xerostomie ist als eine relevante Nebenwirkung dieser Therapie beschrieben. Ziel dieser vorläufigen Analyse ist es, mittels der im Rahmen des PSMA-PET/CT/MRT erfassten Daten der Speicheldrüsen zu überprüfen, ob die auftretende klinische Xerostomie hiermit erfassbar ist.

Methodik/Methods Bei 10 Patienten mit fortgeschrittenem mCPRC wurde retrospektiv vor und nach 1 Zyklus AcPSMA (8,6 MBq ±0,9) jeweils der PSMA-Liganden Uptake und morphologische Größenveränderungen (CT/MRT) ausgewertet (8 PSMA-PET/CT, 2 PSMA-PET/MRT). Der PSMA-Liganden Uptake von Gl. Parotis und Gl. submandibularis wurden mittels qPSMA quantifiziert, das Volumen schnittbildweise bestimmt. Der Grad der Mundtrockenheit (Xerostomie Grad 1-3) wurde klinisch erfasst.

Ergebnisse/Results 4 Patienten hatten eine Grad 1, 2 eine Grad 2 und 4 eine Grad 3 Xerostomie. Das morphologische Gesamtvolumen der Speicheldrüsen betrug ca. 56±10 ml vor und ca. 43±8 ml nach Therapie (−22% mittlere Volumenabnahme). Das PSMA-TV im PSMA-Liganden PET betrug vorher 95±16 ml und nach AcPSMA 61±10 ml (−34%). Patienten mit geringer Xerostomie hatten im CT/MRT −25±15% Volumen (PSMA −27±13%), bei mittlerer und starker Xerostomie −19±9% (PSMA −39±10%).

Schlussfolgerungen/Conclusions Die von Patienten geschilderte Xerostomie findet in Form von sowohl morphologischer Abnahme und reduziertem PSMA-Liganden Uptake ein Korrelat. Die morphologische Abnahme korreliert nicht mit dem Grad der klinischen Symptome, jedoch nimmt der PSMA-Liganden Uptake mit zunehmendem Grad der Xerostomie ab.