Nuklearmedizin 2020; 59(02): 160
DOI: 10.1055/s-0040-1708335
Wissenschaftliche Poster
PET, SPECT & Co. III
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das Auftreten von pulmonalen Immuntherapie-induzierten Nebenwirkungen ist nicht assoziiert mit pulmonaler Metastasierung oder pulmonaler Tumorlast bei Patienten mit metastasiertem malignem Melanom

C Berberich
1   Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik für Nuklearmedizin, München
,
A Krackhardt
2   Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III, München
,
Y Zhuwu
1   Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik für Nuklearmedizin, München
,
C Posch
3   Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie, München
,
M Schwaiger
1   Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik für Nuklearmedizin, München
,
S Nekolla
1   Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik für Nuklearmedizin, München
,
W Weber
1   Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik für Nuklearmedizin, München
,
M Mustafa
1   Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik für Nuklearmedizin, München
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Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Unter kombinierter Immuntherapie (Ipilimumab/Nivolumab) entstehen bei bis zu 60% der Patienten mit metastasiertem malignem Melanom (mMM) hochgradige therapie-induzierte Nebenwirkungen (NW). Ein hoher Prozentsatz dieser Nebenwirkungen betrifft die Lungen oder die mediastinalen/hilären Lymphknoten. In dieser retrospektiven Studie untersuchten wir eine mögliche Korrelation zwischen dem Auftreten pulmonaler/mediastinaler NW und dem Vorhandensein intrapulmonaler Metastasen bzw. deren Volumen bei Patienten mit mMM unter Immuntherapie.

Methodik/Methods 104 Patienten mit seriellen FDG-PET/CT Untersuchungen in 3monatigen Intervallen wurden eingeschlossen. Das Vorhandensein von intrapulmonalen Metastasen, das Metastasenvolumen in der baseline CT vor Einleitung der ITx (CT-V) und das Auftreten von FDG-positiven höhergradigen pulmonalen Nebenwirkungen (CTCAEv5 >3) bzw. von Sarkoid-like Lesions (SLL) wurden analysiert.

Ergebnisse/Results Im Verlauf bis 9 Monate nach Einleiten einer ITx traten bei 20 Patienten Lungen-assoziierte NW auf (19,2% der Patienten, histologische Sicherung in 30%). Es fand sich kein Zusammenhang zwischen dem Vorliegen von Lungenmetastasen oder deren CT-V, aber eine schwache Korrelation zur Art der Immuntherapie (PD1 Checkpointinhibitoren allein oder als Kombinationstherapie).

Schlussfolgerungen/Conclusions Pulmonale Nebenwirkungen und/oder Sarkoid-Like-Lesions sind häufig, insbesondere unter PD1-Inhibitortherapie, sind jedoch nicht mit dem Vorliegen intrapulmonaler Metastasierung bzw. dem Metastasenvolumen assoziiert.