Nuklearmedizin 2020; 59(02): 159
DOI: 10.1055/s-0040-1708331
Wissenschaftliche Poster
PET, SPECT & Co. III
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Wertigkeit der F18-FDG PET/CT im Initialstaging des Mamma CA in der Hochrisikosituation: eine retrospektive Analyse aus der Versorgungsforschung

V von Thun
1   Praxis Köln Triangle, Köln
,
J Müller-Hübenthal
1   Praxis Köln Triangle, Köln
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Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Basis einer stadienadaptierten Therapie ist ein verlässliches Initialstaging. Insb. in der Hochrisikosituation können weitere, im konventionellen Staging nicht erfasste Tumormanifestationen vorliegen

Während in den USA und einigen europäischen Ländern die FDG-PET/CT regelmäßig eingesetzt wird, kommt ihr in Deutschland entsprechend der aktuellen S3 Leitlinie und Beschlusslage des G-BA kein Stellenwert im Initialstaging zu.

Ziel dieser Analyse ist es, auf Basis der PET/CT Datenbank der Praxis im KölnTriangle die Wertigkeit der PETCT im Initialstaging in Vgl. zur konventionellen Diagnostik zu erarbeiten.

Methodik/Methods Aus einem Kollektiv von ca. 5870 Patienten wurden im Zeitraum von 2008–19 n = 38 F18-FDG PET/CT Untersuchungen bei weibl. Patienten (34–74 J.) zum Initialstaging bei Mamma Ca. mit histol. Risikokriterien (s. S3-Leitlinie: Ki67 > 25%, G2/G3, Her2-neu +, ER/PR-) durchgeführt. Bisher konnten 33 der Untersuchungen (87 %) nachverfolgt werden: Bei nahezu allen Pat. wurde primär eine konventionelle Diagnostik durchgeführt.

Ergebnisse/Results In 4 Fällen (12 %) konnten zusätzlich zur konv. Diagnostik Fernmetastasen gefunden werden. 3 Patientinnen mit oligometastasierung konnten in diesem Kollektiv identifiziert und einer gezielten Therapie zugeführt werden.

Vorher nicht bekannte befallene Lymphknoten wurden in weiteren 8 Fällen (24 %) gefunden und somit das N-Staging verändert. Hierbei konnten besonders zuverlässig LK-Metastasen in der Mammaria int. Region gefunden werden.

Generell ergab sich für ca. 30 % der Patienten eine z.T. grundlegende Veränderung der Therapiestrategie.

Schlussfolgerungen/Conclusions Inkrementell zur konventionellen Diagnostik kann die F-18-FDG PET/CT-Untersuchung in 1/3 der Fälle zusätzliche Tumormanifestationen identifiziert und die Grundlage für eine gezielte Therapie legen. Im Gegensatz zu den geltenen S3-Leitlinien (8/2019) und dem Beschluss des G-BA weist diese retrospektive Auswertung der QM-Datenbank mit limitierten Anzahl von Patienten nach GBA Richtlinien auf eine mögliche Rolle der FDG-PET/CT in der Subgruppe der Hochrisikopatientinnen hin.