Nuklearmedizin 2020; 59(02): 149-150
DOI: 10.1055/s-0040-1708308
Wissenschaftliche Poster
PET, SPECT & Co. II
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prätherapeutische Asphärizität des biologischen Tumorvolumens in der F-18-FET-PET ist der einzige prognostische bildbasierte Biomarker für das Überleben von Patienten mit behandlungsnaiven niedrig-gradigen Gliomen

MN Schmiedel
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
J Grosse
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
K Menhart
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
E Muzhipov
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
A Kulova
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
B Schmidbauer
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
D Salonik
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
P Rath
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
M Proescholdt
2   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Regensburg
,
D Hellwig
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Bei der F-18-FET-PET/CT (FET-PET) ist für höher-gradige Gliome der prognostische Wert belegt, bei niedrig-gradigen Gliomen (LGG) ist die Literatur widersprüchlich. Unsere Studie untersucht erstmals die prognostische Relevanz der Asphärizität (ASP) bei LGG.

Methodik/Methods Retrospektiv analysierten wir 39 Patienten mit neuropathologisch gesichertem LGG, die alle bei Erstdiagnose eine prätherapeutische FET-PET hatten. Maximaler SUV (maxSUV), Tumor-zu-Normalhirn-Verhältnis (TBR) und biologisches Tumorvolumen (BTV) wurden mittels HERMES Tumor Finder (Hermes Medical Solutions, Schweden) gemessen, die ASP mittels ROVER (ABX, Radebeul) nach Konturierung mit der TBR-Schwelle 1,6. Tumoren mit maximalem TBR≥1,6 galten als FET-positiv. Der Einfluss von maxSUV, TBR, BTV und ASP auf Gesamt- (OS) und progressionsfreies Überleben (PFS) wurde mittels SPSS ausgewertet.

Ergebnisse/Results Medianes OS und Nachbeobachtungszeit betrugen 77 bzw. 67 Monate. Bei FET-positiven LGGs (n=25) geht eine geringere ASP mit schlechterem OS einher (ASP0,5). Weder maxSUV (OS: p=0,925; PFS: p=0,277), noch TBR (OS: p=0,549; PFS: p=0,245), noch BTV (OS: p=0,379; PFS: p=0,542) waren prognostisch relevant.

Schlussfolgerungen/Conclusions In unserer Studie ist die ASP eines FET-positiven LGG als Maß für die Abweichung der Tumorgestalt von der Kugelform der einzige OS-relevante bildbasierte Biomarker einer initialen FET-PET. Kompakte FET-positive LGGs erscheinen prognostisch ungünstiger als irregulär konfigurierte oder FET-negative LGGs.