Nuklearmedizin 2020; 59(02): 139
DOI: 10.1055/s-0040-1708278
Wissenschaftliche Poster
Medizinische Physik I
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Reicht bei der Myokard-Perfusions-SPECT/CT eine einzelne Niedrig-Dosis-CT für die Schwächungskorrektur beider SPECT-Akquisitionen in Ruhe und nach Belastung?

L Lampe
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
J Grosse
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
D Schmidt
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
T Fuchs
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
,
D Hellwig
1   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nuklearmedizin, Regensburg
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Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 

Ziel/Aim Bei der Myokard-Perfusions-SPECT/CT (MPSC) empfehlen Gerätehersteller sowohl für Ruhe- als auch Stressuntersuchung jeweils eine CT zur Schwächungskorrektur (SK). Hier prüfen wir, ob sich durch eine Schwächungskorrektur mit nur einer CT-Aufnahme diagnoserelevante Parameter verändern.

Methodik/Methods Retrospektive Studie mit 149 konsekutiven Patienten (06/2018-01/2019), die mittels MPSC nach Belastung und in Ruhe an einer Siemens Symbia Intevo Bold mit IQ.SPECT-Kollimatoren untersucht wurden. Alle SPECTs wurden neu rekonstruiert, wobei (A) die jeweils zur SPECT gehörenden Niedrig-Dosis-CTs zur SK oder (B) nur die CT der MPSC nach Belastung zur SK beider Untersuchungen verwendet wurden. Die Schnittbilder wurden myokardsegmentweise mittels Corridor 4 DM (Invia Medical Solutions) analysiert und jeweils für Analyse A und B Summen-Scores für Ruhe (SRS-A, SRS-B) und Stress (SSS-A, SSS-B) und deren Differenz (SDS-A, SDS-B) ermittelt. Score-Werte wurden in Prozent der Myokardmasse umgerechnet (Faktor 1,47 % pro Score-Punkt).

Ergebnisse/Results SRS-A und SRS-B unterscheiden sich signifikant (7,3 ± 8,3 % vs. 7,9 ± 8,5 %; p10 % die Einstufung als interventionsrelevante Belastungsreaktion und damit die Behandlungsempfehlung.

Schlussfolgerungen/Conclusions Die Verwendung nur einer CT zur SK der MPSC nach Belastung und in Ruhe führt zu Abweichungen in diagnoserelevanten Parametern und wirkt sich bei einem beträchtlichen Anteil der Patienten auf die Einstufung als interventionsrelevante Belastungsreaktion aus. Auch wenn der Verzicht auf eine der beiden Niedrig-Dosis-CT-Akquisitionen zur SK wegen geringerer Strahlenexposition wünschenswert wäre, können wir dies momentan nicht ohne Vorbehalte empfehlen.